Eine hohe Fluktuation beim „Tatort“

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Die Ermittler aus Erfurt geben nach zwei Folgen auf. In Frankfurt, Berlin, Nürnberg treten 2015 neue Teams an.

Im November 2013 gaben Alina Levshin, Friedrich Mücke und Benjamin Kramme ihr Debüt im „Tatort“ Erfurt. Am Mittwoch bestätigte der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR), dass Mücke und Levshin nach nur zwei Fällen aufgeben. Der Erfurt-„Tatort“ wird eingestellt. Dabei waren die jungen Schauspieler toll. 10,32 Mio. Zuschauer sahen die Premiere („Kalter Engel“) im November 2013, im Dezember 2014 hatte „Der Maulwurf“ 8,47 Mio. Zuschauer. Die Kritiken waren schlecht, galten vor allem dem Drehbuch. Zu „klischeehaft“ sei im Erfurter „Tatort“ das Verhältnis zwischen Vorgesetzten und Nachwuchs, auch die Darstellung der Jusstudentin Johanna, die – etwa von den jungen Kollegen – gedemütigt wurde. Manchen Kritikern wirkte die Jugendlichkeit in diesen Episoden aufgesetzt und krampfhaft. Womöglich haben Levshin und Mücke das persönlich genommen.

Nicht nur in Erfurt gibt es 2015 Veränderungen: Joachim Król verabschiedet sich am 22. 2. als Frank Steier aus Frankfurt – Margarita Broich (als Anna Janneke) und Wolfram Koch (Paul Brix) übernehmen im Mai. Für Simone Thomalla (Kommissarin Eva Saalfeld) und Martin Wuttke (Andreas Keppler) ist nach zwei weiteren Leipzig-Folgen Schluss. Von Nürnberg aus leiten Fabian Hinrichs (als Felix Voss) und Dagmar Manzel (Paula Ringelhahn) künftig die Mordkommission Franken. In Berlin hat das Duo Ritter und Stark (gespielt von Dominic Raacke und Boris Aljinovic) aufgehört – Meret Becker (als Nina Rubin) und Mark Waschke (Robert Karow) treten 2015 neu an. Und ab 2016 gibt's dann auch einen neuen Dresden-„Tatort“. (i. w.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.01.2015)

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