Via Facebook kritisierte "Tatort"-Kommissar Schweiger die "Tatort"-Berichterstattung des "angeblichen" Qualitätsmediums. Dort wurden Tweets von "irgendwelchen Spackos veröffentlicht.
Til Schweiger ruft wohl ungern die Internetseite www.spiegel.de auf. 2007 wurde sein Kino-Hit "Keinohrhasen" vom deutschen Magazin "schön fertiggemacht". Nun ist der Konflikt erneut entbrannt. Grund ist die Bericherstattung über den jüngsten Leipziger "Tatort". Am späten Sonntagabend hat "Spiegel online" - pointierte bis zynische - Twitter-Meldungen zur Folge "Blutschuld" gefiltert und in einem Artikel veröffentlicht. Schweiger, der im Hamburger "Tatort" als Nick Tschiller ermittelt, schoss sich daraufhin auf das Medium ein: "Der Spiegel ist ja angeblich ein Qualitätsmedium ... aber, ganz ehrlich ... wo ist die Qualität, wenn man versucht Klicks dadurch zu generieren, indem man die gehässigsten Twitter-Kommentare von irgendwelchen Internetnerds, die nix anderes zu tun haben, als zu lästern und zu haten, publiziert ... Wo ist der Wert? Was lernen wir dadurch? Irgendwelche Spackos, die sich hinter irgendwelchen Phantasieprofilbildern verstecken und ihren -mal mehr oder weniger- unterhaltsamen Frust ablassen ....?".
Schweiger fragt sich, warum der "Spiegel" einen "Journalisten dafür bezahlt, dass er sich durch die Twitter_Gemeinde wühlt und die besten=gehässigsten Kommentare veröffentlicht". Er fand die Episode selbst "nicht prickelnd", das liege aber nicht an den Schauspielern. Die Schuld liegt bei den "Autoren oder vielmehr des Senders".
Am Dienstag antwortete "Spiegel Online" auf die Kritik Schweigers, in einer "höflichen", aber auch ironischen Replik. Man dankt für das Interesse an "Spiegel Online", heißt es gleich zu Beginn. Man sehe sich nicht als "Speerspitze" der Til-Schweiger-Kritik und freue sich auf den nächsten "Tatort" an der "Seite von Helene Fischer". Einen Seitenhieb konnte sich das Magazin aber nicht verkneifen: Nämlich auf Schweigers Umgang mit den Filmkritikern. Schweiger verzichtet seit Jahren darauf, seine Filme vorab der Presse zu zeigen.
>> Twitter-Kommentare zum "Tatort" auf "Spiegel Online"
>> Replik von "Spiegel Online"
(Red.)