In 33 Tagen wählen wir einen neuen Nationalrat. Bis dahin zeigen Österreichs Fernsehsender 41 Konfrontationen, dazu jede Menge Spezialsendungen. Ein Wegweiser durch den TV-Wahlkampf, inklusive Blick zu den deutschen Nachbarn.
Die Verschnaufpause war kurz. Kaum hat sich die Aufregung um das letzte der fünf ORF-„Sommergespräche“ mit Christian Kern und die Urlaubsfrage ein wenig gelegt, beginnt so richtig der TV-Wahlkampf vor der Nationalratswahl am 15. Oktober. Bis zur Wahl in 33 Tagen sind allein 41 Konfrontationen zwischen den Spitzenkandidaten zu sehen, Interviews in „Report“, „Pressestunde“ oder „Wien Heute“, diverse Spezial-Sendungen und Shows noch gar nicht mitgerechnet.
In Deutschland, das schon am 24. September wählt, gibt es weitaus weniger Angebot. Kanzlerin Angela Merkel war nur zu einem Aufeinandertreffen mit ihrem SPD-Herausforderer Martin Schulz bereit, dafür lässt sie sich gerne von Bürgern befragen. Das einzige Duell der Spitzenkandidaten am 3. September wurde zeitgleich in der ARD, auf ZDF, Sat.1, RTL und Phoenix übertragen (16,23 Millionen Zuseher). So eine Zusammenarbeit gab es in Österreich nur im Wien-Wahlkampf 2015. Weil Wiens Bürgermeister Michael Häupl auch nur zu einem TV-Duell bereit war, interviewten ihn ORF und Puls 4 zusammen. Im aktuellen Wahlkampf wird nicht kooperiert: ORF, Puls 4, ATV, Servus TV und neuerdings auch oe24.TV machen ihr eigenes Wahlprogramm.