Attacken der FPÖ auf ORF: "In Deutschland hätte so etwas personelle Konsequenzen"

Auch bei Sandra Maischberger in der ARD wurde Mittwochabend über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk diskutiert. Der ORF und Österreich waren dabei Thema.
Auch bei Sandra Maischberger in der ARD wurde Mittwochabend über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk diskutiert. Der ORF und Österreich waren dabei Thema. Screenshot
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Hans-Peter Siebenhaar, Österreich-Korrespondent beim deutschen "Handelsblatt" und Medienexperte, versteht den Frust des Publikums mit öffentlich-rechtlichen Sendern. Der Politikzugriff auf Medien sei in Deutschland "viel lautloser als in Österreich".

In vielen Ländern Europas kommt der öffentlich-rechtliche Rundfunk zunehmend in Bedrängnis. Wieso gerade jetzt?

Hans-Peter Siebenhaar: Weil immer weniger Bürger bereit sind, den Parteien den öffentlich-rechtlichen Rundfunk komplett zu überlassen. Die Bürger finanzieren ihn, sie haben aber kein Mitspracherecht. Die Politik betrachtet ihn in den meisten europäischen Ländern als ihr Eigentum. Sie beherrscht die Sender, der Bürger muss zahlen.

Die Schweizer stimmen am Sonntag über die Rundfunkgebühren und die Zukunft der Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft, kurz SRG, ab. Derzeit sieht es so aus, dass die Mehrheit gegen eine Abschaffung der Rundfunkgebühr ist. Was wird von dieser Volksinitiative bleiben?

Das Plebiszit am 4. März in der Schweiz hat für ARD, ZDF und den ORF große Bedeutung. Denn es wirft die Grundsatzfrage auf: zu welchem Preis soll es öffentlich-rechtlichen Rundfunk geben? Auch wenn die Schweizer aller Voraussicht nach gegen die Abschaffung der Rundfunkgebühren votieren, wird die Diskussion in Deutschland und Österreich noch an Fahrt gewinnen.

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Auch Linke wie die Schweizer Grünen wollen öffentlich-rechtliche Medien beibehalten, da sie „nationale Identität“ stifteten.
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