Ö3, Ö1 und FM4 ziehen auf den Küniglberg

Im Funkhaus in der Argentinierstraße residiert künftig nur mehr das Landesstudio Wien.
Im Funkhaus in der Argentinierstraße residiert künftig nur mehr das Landesstudio Wien.Die Presse (Clemens Fabry)
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Der ORF-Stiftungsrat hat den Plan B von Alexander Wrabetz beschlossen. Ö1 bekommt einen eigenen "Pavillon", Ö3 einen Neubau, FM 4 wird originale Bausubstanz besiedeln.

Ö3, Ö1 und FM4 ziehen auf den Küniglberg. Das ist nun (wieder) fix, denn der ORF-Stiftungsrat beschloss am Donnerstag den Alternativplan für den zentralen Medienstandort des öffentlich-rechtlichen Senders. Der Beschluss fiel mit einer deutlichen Mehrheit. Dagegen stimmten drei Vertreter des Betriebsrats, drei Mitglieder enthielten sich.

Bestehende Gebäude werden teilweise abgerissen bzw. neu besiedelt- damit sind keine neuen Widmungen nötig. Ö1 bekommt einen eigenen "Pavillon" dort, wo derzeit die Zentralwerkstätte steht. Gleich daneben befinden sich aktuell die Produktions- und Ausstattungshallen. Diese werden teilweise abgerissen und ein Neubau für Ö3, den multimedialen Newsroom und die Radio-Information errichtet. FM 4 wiederum wird originale Bausubstanz besiedeln, nämlich den sogenannten Bauteil 2 - einst logierte dort die Mittelwelle -, der auch aus dem markanten "Oktogon" besteht.

Im Funkhaus bleibt nur das Landesstudio Wien

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz nennt das Projekt nun einen "Campus", der sogar etwas mehr Fläche biete als der ursprüngliche Standortbeschluss. Die Sender erhielten ihrer Identität entsprechend jeweils einen eigenen Bereich. Dieses Projekt bleibe im ursprünglichen Kostenrahmen (Gesamtbudget 303,7 Millionen Euro) und Zeitplan (Fertigstellung bis Ende 2021). Zugleich wird der Verkauf des Funkhauses in insgesamt vier Tranchen durchgeführt. In der Argentinierstraße residiert künftig nur mehr das Landesstudio Wien.

Neue Stiftungsräte

Für einige Stiftungsräte hieß es am Donnerstag Abschied nehmen vom im Vorjahr neugestalteten Sitzungssaal im 6. Stock des ORF-Zentrums. Das Gremium konstituiert sich am 17. Mai neu, dann werden noch einige mehr Vertreter von ÖVP und FPÖ Platz nehmen, zu Lasten des SPÖ-Freundeskreises. Eine bereits bestellte neue Rätin blieb der Sitzung heute übrigens fern, wie schon der Klausur in der Vorwoche: die von der Liste Pilz entsandte Susanne Fengler. Detail am Rande: Bei der Abstimmung zum Standort enthielten sich drei rote Räte, die vom Publikumsrat geschickt wurden und wohl künftig nicht mehr auf diesem Ticket im Stiftungsrat sitzen können.

Vorsitzender Dietmar Hoscher leitete seine letzte Sitzung, er gehört dem SPÖ-Freundeskreis an. Steger dankte ihm, auch mit den Worten: "Einen besseren Vorsitzenden kann der ORF nicht kriegen." Das erzählte er danach schmunzelnd den Journalisten, schließlich gilt er als der nächste Ober-Stiftungsrat. Diese Funktion werde er aber nur übernehmen, wenn er eine "konstruktive" Gruppe zur Seite gestellt bekomme, betonte der Leiter des FPÖ-Freundeskreises und versicherte: Parteipolitik im Stiftungsrat interessiere ihn nicht.

(APA)

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