Das Böse in uns: Schwindel bei Gefängisexperiment?

Keine psychologische Studie wurde so oft verfilmt: Bild aus „The Stanford Prison Experiment“ (2015).
Keine psychologische Studie wurde so oft verfilmt: Bild aus „The Stanford Prison Experiment“ (2015).(C) IFC Films
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Das legendäre Stanford-Prison-Experiment scheint zu beweisen, dass in jedem Menschen das Böse schlummert. Doch der Zusammenbruch eines „Häftlings“ war offenbar Fake. Und ein Tonmitschnitt mehrt die Zweifel.

Es ist eines der schockierendsten und bekanntesten psychologischen Experimente, hat das Menschenbild der letzten Jahrzehnte mitgeprägt. 1971 sperrte der junge Psychologe Philip Zimbardo in Kellerräumen der Stanford Uni neun „Gefangene“ und neun „Wärter“ zusammen – männliche Studenten, die sich auf eine Zeitungsannonce gemeldet hatten, für 15 Dollar pro Tag. Nach sechs Tagen wurde das Experiment vorzeitig abgebrochen, die Lage war durch sadistisches Verhalten der Wärter und psychische Zusammenbrüche von Gefangenen außer Kontrolle geraten.

Seitdem gilt das Stanford-Prison-Experiment als Beweis dafür, wie sehr Verhalten von sozialen Rollen bestimmt wird – und dass die Umstände in jedem das Böse wecken können; als Erklärung für Holocaust, Vietnam-Massaker, Folter in Abu Ghraib.

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