Kurz auf Servus TV: Der Kanzler kam mit seinem größten Fan

Beim Sendungsformat von Servus TV nehmen Politiker einen Überraschungsgast ins Studio mit.
Beim Sendungsformat von Servus TV nehmen Politiker einen Überraschungsgast ins Studio mit.Screenshot
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Ungewöhnlich viel Lob bekam Sebastian Kurz in der Sommerausgabe des "Talk im Hangar-7". Schuld daran war sein Überraschungsgast, Parteisprecher Peter L. Eppinger.

Fast hätte Sebastian Kurz, wie schon Vizekanzler Heinz-Christian Strache vor ihm, seine Lebenspartnerin ins Studio von Servus TV mitgenommen. Der Sender fordert ja heuer die Spitzenkandidaten aller Parlamentsparteien dazu auf, mit einem Überraschungsgast zum Sommergespräch vom "Talk im Hangar-7" zu kommen. Doch weil man dieser Tage das einjährige Jubiläum der „Liste Kurz“ feiert, kam Kurz dann doch mit dem Sprecher seiner Partei, der einem zuletzt schon fast gefehlt hatte: Dem ehemaligen Ö3-Moderator Peter L. Eppinger.

Und der Überraschungs-Sidekick nahm seinen Job ernst: Gleich zu Beginn hielt er eine minutenlange Lobrede auf den Kanzler. Er erzählte, dass er sich immer politisch engagieren wollte - nur habe es davor niemanden gegeben, dem er abgenommen hätte, wirklich etwas bewegen zu wollen. „Dann habe ich den Sebastian Kurz gefunden“, sagte Eppinger mit begeisterter Stimme und setzte fort: „Ich habe bei der allerersten Begegnung einen Menschen gesehen, der fleißig, konsequent und sehr bescheiden ist.“ Kurz lauschte derweil beinahe andächtig ohne eine Miene zu verziehen.

„Ist es nicht irgendwann auch fad, nur von Leuten umgeben zu sein, die einen bewundern?“, fragte Moderator Michael Fleischhacker den Kanzler. Nun meldete sich erstmals Kurz zu Wort - intern würde es nämlich sehr wohl kontroverse Debatten geben. In seiner Antwort auf Fleischhackers Frage, welche das denn konkret seien, sprach er halbherzig vom Dazulernen durch Know-How von Experten. Aber gottseidank fiel Eppinger da noch etwas ein: „Dazu möchte ich bitte ein paar Dinge erzählen, wie ich Sebastian Kurz wahrnehme.“

"Nein, nicht helfen jetzt!"

Der Kanzler sei nämlich sehr kritikfähig: „Sebastian hört sich das in aller Ruhe an“. Und sogar von Negativschlagzeilen würde er sich nicht provozieren lassen. Österreich habe, auch dank ihm, wieder Deutungshoheit. Als Fleischhacker wissen wollte, was er damit genau meine, kam Eppinger ins Schwimmen: „Das ist eine sehr gute und wichtige Frage“, um dann aber doch zu gestehen: „Hier die richtige Antwort auf die Frage zu nennen, maße ich mir nicht an.“

Kurz wollte ihm zur Hilfe eilen, Fleischhacker blieb aber streng: „Nein, nicht helfen jetzt!“ Es klinge, als wäre Eppinger nicht für Meinung zuständig, so der Moderator. „Ich bin auch kein Politiker“, antwortete Eppinger darauf. Das Sprechen über Pensionen, Flüchtlingspolitik und Zwölf-Stunden-Tag überließ er Kurz und Fleischhacker. Seinen neuen Job als PR-Sprecher hat Eppinger aber schon richtig verinnerlicht.

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