Journalist Deniz Yücel erhält den Medienpreis M100

Luftballone für den damals noch inhaftierten Jousnalisten der "Welt".
Luftballone für den damals noch inhaftierten Jousnalisten der "Welt".REUTERS
  • Drucken

Für mutige Arbeit über die politischen Verhältnisse in der Türkei zeichnet M100 Deniz Yücel aus. Und erinnert gleichzeitig an andere in der Türkei inhaftierten Journalisten.

Der Journalist Deniz Yücel erhält den diesjährigen Medienpreis M100. Der "Welt"-Reporter werde für seine mutige und unbestechliche Arbeit ausgezeichnet. Gleichzeitig wolle man an alle in der Türkei inhaftierten Journalisten erinnern, teilten die Organisatoren am Dienstag mit. Der Preis wird am 18. September in Potsdam zum Abschluss der Medienkonferenz M100 Sanssouci Colloquium verliehen.

"Als Journalist berichtete Deniz Yücel unerschrocken und fundiert über die politischen Verhältnisse in der Türkei und selbst aus der Haft heraus setzte er sich für einen kritischen und unabhängigen Journalismus ein", betonte der M100-Beiratsvorsitzende und Potsdamer Oberbürgermeister, Jann Jakobs. Dies erfordere besonders viel Mut in einer Zeit, "in der Autokraten und Populisten die Werte einer freien und offenen Gesellschaft bedrohen".

Die Laudatio hält die Chefredakteurin der Deutschen Welle, Ines Pohl. Der M100 Media Award geht an Persönlichkeiten, die sich für Demokratie, Meinungs- und Pressefreiheit einsetzen. Ausgezeichnet wurden unter anderem der verstorbene frühere deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher, der italienische Autor Roberto Saviano, der dänische Karikaturist Kurt Westergaard und das französische Satiremagazin "Charlie Hebdo".

Yücel war bis zu seiner Freilassung im Februar ein Jahr in der Türkei inhaftiert. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Terrorpropaganda und Volksverhetzung vor. Der deutsch-türkische Journalist reiste nach seiner Entlassung aus der U-Haft aus. Das Verfahren gegen ihn läuft jedoch weiter.

Bei der Konferenz werden etwa 60 Chefredakteure, Historiker und Politiker aus Europa und den USA unter anderem über den Zustand des transatlantischen Verhältnisses diskutieren. Sie findet erstmals im Museum Barberini statt. Der Preis wird im benachbarten Potsdam Museum verliehen.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.