Alan Rusbridger: „Es dauerte ein Jahr, bis das Adrenalin weg war“

Alan Rusbridger, heute 64, war der längst dienende Chefredakteur des „Guardian“. Das Bild zeigt ihn im Jahr 2013 im Londoner Newsroom der Zeitung. [ laif/picturedesk.com ]
Alan Rusbridger, heute 64, war der längst dienende Chefredakteur des „Guardian“. Das Bild zeigt ihn im Jahr 2013 im Londoner Newsroom der Zeitung. [ laif/picturedesk.com ]Andrea Artz/laif/picturedesk.com (Andrea Artz)
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Er war 20 Jahre lang Chefredakteur des „Guardian“, jetzt zieht Alan Rusbridger in einem neuen Buch Bilanz. Ein Gespräch über „ungemütliche Jahre“ der Zeitung, sein Theaterstück über Beethoven und den Brexit.

Von 1995 bis 2015 stand Alan Rusbridger an der Spitze des „Guardian“. In dieser Zeit ist viel passiert: Das 1821 gegründete Blatt enthüllte die WikiLeaks- und Snowden-Akten und brachte durch die Enthüllung des Abhörskandals Rupert Murdochs Boulevardzeitung „News of the World“ zu Fall. All das trug dazu bei, dass der „Guardian“ innerhalb weniger Jahre online zur drittgrößten Zeitungen der Welt wurde, während die gedruckte Auflage auf 138.000 Stück sank. Nur finanziell war das nicht zu spüren, denn die Zeitung (und allen voran ihr langjähriger Chef) ist gegen eine Paywall im Netz. Heute lebt und lehrt Rusbridger in London und Oxford, wo „Die Presse“ ihn zum Gespräch traf.

Sie sind seit drei Jahren weg vom "Guardian". Reden Sie überhaupt noch gern über die Zeitung?
Alan Rusbridger: Durchaus, mir macht das nichts aus. Ich würde nie etwas zur aktuellen Berichterstattung sagen oder ob die Linie bei Jeremy Corbyn richtig oder falsch ist. Aber so generell spreche ich immer noch gern über ihn.

Woran mussten Sie sich nach 20 Jahren als Chefredakteur erst gewöhnen?

Nun, es hat ungefähr ein Jahr gedauert, bis sich der Adrenalinschub gelegt hatte.

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