Politischer Austro-"Tatort": "Wahre Lügen" kratzt an der Million

Tatort“-Kommissare Eisner (Harald Krassnitzer) und Fellner (Adele Neuhauser).
Tatort“-Kommissare Eisner (Harald Krassnitzer) und Fellner (Adele Neuhauser).(c) ORF (Petro Domenigg)
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Der reale Tod von Ex-Verteidigungsminister Lütgendorf, verwoben mit Fiktion: In Österreich und Deutschland sahen viele den "Tatort" über Machenschaften in der Politik.

Hat Ex-Verteidigungsminister Karl Ferdinand Lütgendorf, der 1977 wegen des Verdachts, in illegale Waffengeschäfte verwickelt zu sein, zurücktreten musste, im Oktober 1981 tatsächlich Suizid begangen? Diese Frage interessierte am Sonntag außerordentlich: Der neueste Austro-"Tatort" mit dem Titel "Wahre Lügen" hat auf ORF 2 die Millionen-Marke nur knapp nicht geknackt.

Bis zu 997.000 Zuseher waren bei Adele Neuhausers 20. Einsatz als Majorin Bibi Fellner dabei, wie der Sender am Montag mitteilte. Durchschnittlich verbuchte der Krimi von Regisseur Thomas Roth 975.000 Zuseher, was einem Marktanteil von 28 Prozent entspricht.

Autor und Regisseur Thomas Roth hat den 37 Jahre alten Fall in eine fiktive Handlung eingewoben, Tatort“-Kommissare Eisner (Harald Krassnitzer) und Fellner (Adele Neuhauser) schlagen sich damit herum. Zum Inhalt: Im Wolfgangsee wurde eine weibliche Leiche gefunden: erschossen und in einem Auto versenkt. Die Tote stellt sich als vermisst gemeldete, deutsche Journalistin heraus, die zuletzt an einer Geschichte über illegale Waffengeschäfte gearbeitet hat. Eisners und Fellners Ermittlungen führen die beiden zu der verzweifelten Lebensgefährtin, zum Informanten der getöteten Redakteurin, zu ihrem Chefredakteur und zu dem mysteriösen und auch nach Jahrzehnten noch immer nicht restlos aufgeklärten Todesfall Lütgendorf.

Wie Roth auf die Idee kam? Im "Presse"-Interview erzählte er, dass er sich in die Idee verliebte, einen realen Fall herzunehmen, der von Eisner und Fellner aufzuklären ist. "Und es geht darum, zu zeigen, dass gewisse Machenschaften in Politik und Wirtschaft immer dieselben sind – was 1977 stattgefunden hat, gibt es heute genauso: U-Ausschüsse, Korruption, Politiker, die vor Gericht kommen. Ich wollte das in eine Parabel kleiden."

Deutschland: Mehr als 10 Millionen Zuseher

Auch in Deutschland konnte das rot-weiß-rote Ermittlerteam, bestehend aus Neuhauser und Harald Krassnitzer (Moritz Eisner), reüssieren: Im Schnitt saßen dort 10,45 Mio. Menschen vor den Bildschirmen, der Marktanteil in der ARD belief sich auf 29 Prozent.

(rovi)

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