„Krone“: Neuer Angriff von Funke und Benko auf Dichand

Der Streit der beiden Hälfteeigentümer der „Kronen Zeitung“ geht in die nächste Runde.
Der Streit der beiden Hälfteeigentümer der „Kronen Zeitung“ geht in die nächste Runde.APA/HERBERT NEUBAUER
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Die Hälfteeigentümer wollen Dichand via Gericht als Herausgeber absetzen.

Wien. Der Streit der beiden Hälfteeigentümer der „Kronen Zeitung“ geht in die nächste Runde. „Presse“-Informationen bestätigten einen „Standard“-Bericht, wonach die deutsche Funke-Gruppe und Immobilienmilliardär René Benko einen neuen Anlauf gestartet haben, Miteigentümer Christoph Dichand als Herausgeber der „Kronen Zeitung“ abzusetzen. Ort der Auseinandersetzung ist diesmal das Handelsgericht Wien. Das Zerwürfnis zwischen Funke/Benko und der Familie Dichand ist nicht neu. Erst am 22. März stimmten die Gesellschafter der „Kronen Zeitung“ über Dichands Abberufung wegen Spesenvorwürfen ab. Es kam zur erwarteten Pattstellung.

Weniger Stimmrecht für Erben?

Das Gericht soll nun entscheiden, ob die Stimmrechte zwischen den Gesellschaftern korrekt aufgeteilt sind. Pro tausend Schilling Einlage ist vertraglich eine Stimme vorgesehen. Da die Hälfte von „Krone“-Gründer Hans Dichand (250 Stimmen für 250.000 Schilling Stammeinlage) nach dessen Tod zu gleichen Teilen an seine Frau und drei Kinder gingen, habe jeder der vier „nur“ die Stimmen für 62.500 Schilling geerbt, argumentiert die Funke-Gruppe. 500 Schilling seien zu wenig für eine Stimme, also habe die Familie Dichand nur vier Mal 62 Stimmen, zwei weniger als das Funke/Benko-Konsortium hält. Zudem soll das Gericht klären, ob Christoph Dichand überhaupt stimmberechtigt ist, wenn es um ihn selbst geht.

Dichands Anwältin wies die Vorwürfe erneut zurück und erklärte das Gericht für unzuständig. Laut Gesellschaftervertrag müsse ein Schiedsgericht nach Schweizer Recht angerufen werden. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.04.2019)

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