Kampf um Europa im Netz – nach Ibiza

EU-Mandatar Harald Vilimsky deutet auf ein Wahlplakat mit H.-C. Strache, seinem Exchef bei der FPÖ.
EU-Mandatar Harald Vilimsky deutet auf ein Wahlplakat mit H.-C. Strache, seinem Exchef bei der FPÖ.(c) APA/ROBERT JAEGER (ROBERT JAEGER)
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Finale in den Kampagnen der österreichischen Parteien für das EU-Parlament. Wie verhalten sie sich in den wilden Gefilden ihrer Homepages? Nach dem Ausbruch der Video-Affäre, die die FPÖ in eine Existenzkrise gebracht hat.

Der freiheitliche Spitzenkandidat für das EU-Parlament, Harald Vilimsky, hat ein Problem. Das Land ist eine Woche vor der Entscheidung überfüllt mit Wahlplakaten. Die seinen werben so für ihn: „Österreich braucht dich. Jetzt erst recht FPÖ“, steht unterm Mandatar. Das Problem: Neben ihn tritt solidarisch ein Mann, der eben zurückgetreten ist. Wegen eines verfänglichen Videos, das in irrem Ausmaß den Verdacht des Willens zur Korruption erweckt. H.-C. Strache ist als Parteichef und Vizekanzler Geschichte.

Plakate kann man nicht so schnell entfernen. Bizarr wirkt es aber, dass auf der Homepage der FPÖ mit diesem Bild noch immer in voller Breite geworben wird, und zwar in fast surrealer Art: Auf dem Foto im Netz deutet Vilimsky mit ausgestrecktem Zeigefinger lächelnd auf dieses Plakat. Genauer gesagt, auf seinen Exchef, der in Österreichs Regierung nicht mehr gebraucht wird. Seine aktuelle „persönliche Erklärung“ zum Rücktritt ist auch prominent zu lesen. Wen motiviert solche Anti-Werbung zur Wahl der Blauen? Eine mögliche Antwort gibt FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker in der aktuellen Geschichte unter dem Foto. „Neue Silberstein-Methoden im Wahlkampf?“, fragt er seine Klientel. Und liefert dazu gleich auch stichhaltige Gerüchte, wie es sein bisheriger Parteifreund, der Ex-Politiker Johann Gudenus, vielleicht formulieren würde: „Der Mitschnitt erfolgte illegal – es ist wohl klar, wer hier eine Woche vor der Wahl Nutzen daraus zu ziehen versucht.“

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