"Widerspruch zum Grundauftrag": Mateschitz stellt Sendung „Factum“ ein

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„Factum“ wird auf Servus TV nicht aus der Sommerpause zurückkehren. Der TV-Ableger der Plattform „Addendum“ schaffte die selbst gesetzte Qualitätshürde nicht.

Im März startete auf Servus TV das Politikmagazin „Factum“. Der Fernseh-Ableger von Dietrich Mateschitz' Rechercheplattform „Addendum“ war aufwendig beworben worden: Die wöchentliche Sendung, von Michael Fleischhacker und Gundula Geiginger präsentiert, sollte den Zuschauern Fakten statt Meinung bieten, lautete das Versprechen. Doch nun wird das Format nach nur drei Monaten wieder eingestellt. Am 17.Juli geht „Factum“ ein letztes Mal auf Sendung- - und kehrt nach der Sommerpause nicht mehr auf den Bildschirm zurück. Begründet wird das in einer Aussendung so: „Der Fokus soll wieder voll auf die Rechercheprojekte im Sinne des Stiftungsauftrags der QVV-Stiftung (Quo Vadis Veritas; Anm.) gerichtet sein."

Fleischhacker sieht Qualitätsanspruch gefährdet

„Die Produktion eines wöchentlichen TV-Formats mit mehreren Beiträgen, die ein Mindestmaß an politischer Aktualität bergen, steht im inneren Widerspruch zum Grundauftrag der QVV-Stiftung, nämlich strukturellen Fragen in langfristigen, aufwendigen Recherchen auf den Grund zu gehen“, heißt es in der Aussendung weiter. Man sei sich dieses Widerspruchs bewusst gewesen, als man das „Wagnis“ eingegangen sei, sagt QVV-Geschäftsführer und „Addendum"-Herausgeber Fleischhacker. „Wir waren ganz einfach zu optimistisch, was unsere Fähigkeiten betrifft, diesen Widerspruch produktiv aufzulösen.“

Die Verantwortlichen haben die Reißleine gezogen, da die „akute Gefahr“ bestehe, dass man „weder mit dem aktuellen TV-Format noch mit den eigentlichen Rechercheprojekten den eigenen Qualitätsansprüchen gerechet werde“. Fleischhacker bedauert, dass nicht alle Mitarbeiter, die bei dem Projekt beschäftigt waren, in der QVV-Stiftung weiter beschäftigt werden können.

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