Die letzten "Liebesg'schichten": Als wäre die Spira noch da...

Maria, Anfang 50, suchte im Sommer 2018 einen neuen Partner in den "Liebesg'schichten". In Werner hat sie ihn gefunden. Zum Auftakt der neuen Staffel am Montag teilten sie ihr frisches Liebesglück.
Maria, Anfang 50, suchte im Sommer 2018 einen neuen Partner in den "Liebesg'schichten". In Werner hat sie ihn gefunden. Zum Auftakt der neuen Staffel am Montag teilten sie ihr frisches Liebesglück. ORF
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Der ORF macht uns den Abschied von Elizabeth T. Spira eine Spur leichter. In der neuen Staffel der "Liebesg'schichten und Heiratssachen" bleibt alles unverändert, sogar die Stimme der kürzlich  verstorbenen Elizabeth T. Spira ist noch zu hören.

Am 9. März ist Elizabeth T. Spira gestorben. Die langjährige ORF-Reporterin war Geist und Stimme von Sendungen wie den „Alltagsgeschichten“ und der Partnervermittlungsreihe „Liebesg'schichten und Heiratssachen“. Als habe sie ihr Ende gespürt, hatte sie in diesem Winter früher als bisher alle Interviews mit den Kandidaten für die nächste, die 23. Staffel beisammen, wie später eine ihrer engsten Mitarbeiterinnen erzählte. Also entschied der ORF, auch diese letzte Staffel zu zeigen; fertig gestellt haben sie die Cutterin Claudia Linzer und die redaktionellen Mitarbeiterinnen Stefanie Speiser und Natalie Wimberger.

Und so bekam man bei der Auftaktfolge am Montag das Gefühl, Elizabeth T. Spira sei noch immer da und mache ihre Arbeit. Nichts hat sich an Art und Aufbau der Sendung verändert, im Hintergrund läuft Nat King Coles „Love“, während die Kamera über die Wohnzimmereinrichtung eines neuen Kandidaten fährt. Zu sehen war Spira schon bisher nicht, neugierig und hartnäckig stellte sie aus dem Hintergrund ihre Fragen an die Zweisamkeit suchenden Kandidatinnen und Kandidaten. Das tut sie auch in dieser letzten Staffel. Von der 51-jährigen Petra will sie wissen: „Und, wie lange sind Sie schon allein? Wo hat's denn nicht geklappt mit ihrem Mann? Sehen Sie auch Fehler bei sich selbst?“ Direkter geht's kaum. Spira will die Menschen vor der Kamera zum Reden bringen, sie sollen möglichst viel von sich erzählen, damit die Zuseher sich in fünf bis sieben Minuten ein Bild der Person machen können. Und Spira wertet die Lebens-, Liebes- und Trennungsgeschichten der Kandidaten nie. Das macht vielleicht den Reiz der Sendung aus: Die ist immer nur so böse, wie die Gedanken des jeweiligen Zusehers. Zyniker und Menschenfeinde mögen sich belustigen an den Sonderbarkeiten der Gäste, die da in ihren Sofas knotzen oder steif auf edlen Holzsesseln in dunkeln Esszimmern sitzen, andere sind beim Zusehen erleichtert, nicht selbst auf Partnersuche gehen zu müssen, wieder andere bringt erst das Zusehen dazu, ihre eigene Partnerschaft zu überdenken, und viele halten Ausschau nach einer Liebe.

Bus-Chauffeur Fritz aus Oberösterreich fand auch eine neue Partnerin durch Spira.
Bus-Chauffeur Fritz aus Oberösterreich fand auch eine neue Partnerin durch Spira. ORF/Josef Neuper

Der Erfolg der Sendung ist seit Jahren ungebrochen, und wieder sahen im Schnitt 925.000 Menschen die erste Folge am Montag – die erste dieser finalen Staffel der sommerlichen Liebessuche, die uns Spira hinterlassen hat. So kann man sich würdig verabschieden.

Bis 16. September, jeden Montag, 20.15. h, ORF 2

Die erste Sendung der neuen Staffel von Montag ist eine Woche in der TVthek abrufbar.

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