Lückenfüller: Gatterer-Preis geht an Fußballmagazin "ballesterer"

Eigentlich hätte Markus Wilhelm den Preis bekommen sollen, er kritisierte aber die Entscheidung und den Journalisten Club. Und wollte, dass das Preisgeld karitativ vergeben wird.

Diese Entscheidung macht keinen schlanken Fuß: Der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) hatte den Tiroler Publizist und Blogger Markus Wilhelm für den Gatterer-Preis auserkoren. Dieser reagierte mit einer ausführlichen Erklärung – und Abrechnung.

Er sehe sich „nicht als Journalisten, schon gar nicht als ,investigativen Journalisten‘, sondern als politischen Aktivisten, der halt schreibt.“ Als solcher brachte er die Causa Erl ins Rollen und dessen künstlerischen Leiter Gustav Kuhn zu Fall. Den Preis wollte er also nicht entgegennehmen, die 10.000 Euro Preisgeld wollte er an die „in Erl so übel ausgebeuteten belarussischen OrchestermusikerInnen und ChorsängerInnen“ spenden.

Da spielte der Journalisten Club aber nicht mit. Er hat einfach einen neuen Preisträger auserkoren: Die Auszeichnung geht an die Redaktion des Fußballmagazins "ballesterer". Das Magazin erhält den mit 10.000 Euro dotierten Preis für sozial engagierten Journalismus für die Titelstory "Die Integrationsdebatte im Fußball", erschienen im Dezember 2018.

Die Vergabe der "Ehrenden Anerkennung" bleibt unverändert. Sie geht an die TV-Journalistin Beate Haselmayer für ihre in der ORF-Sendung "Am Schauplatz" ausgestrahlte Reportage "Besser als die Straße". Die Verleihung findet am 5. September in Eisenstadt statt.

(red./APA)

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Wilhelm möchte, dass das Geld "auf dreißig bis vierzig der in Erl so übel ausgebeuteten belarussischen OrchestermusikerInnen und ChorsängerInnen aufgeteilt" wird. Im Bild: Szene aus der Hauptprobe zur Oper 'La Traviata' in Erl.
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