"Ich habe Charakter gezeigt und mich gegen parteipolitische Einflüsse gewehrt", sagt der Informationsdirektor, nachdem der Stiftungsrat ihn abgewählt hat. Er werde er sein Büro zusammen räumen "und verschwinden" .
ORF-Informationsdirektor Elmar Oberhauser zeigte sich nach seiner Abwahl durch den Stiftungsrat des öffentlich-rechtlichen Senders nicht geknickt. Er sei "stolz auf diese Abwahl", sagte er der APA. "Ich habe Charakter gezeigt und mich gegen parteipolitische Einflüsse im ORF gewehrt und bin dafür von einer rot-grünen Mehrheit abgewählt worden."
"Ich werde jetzt meine Freizeit genießen", sagte er. "Ich werde mein Büro zusammenräumen und verschwinden."
Keine Entschuldigung
Vor der Abstimmung wurde Oberhauser vom ORF-Stiftungsrat angehört und hielt dort eine "sachliche Rede" ohne Abrechnung, wie zu hören war. Der Infochef habe von etlichen Politikerwünschen berichtet, die von ihm jedoch allesamt abgeschmettert worden seien, und er bekundete seine Bereitschaft zur Weiterarbeit als Direktor oder in anderer Position, hieß es nach dem Oberhauser-Auftritt.
Nach langen Debatten zwischen Stiftungsräten und Wrabetz wurde Oberhauser später nochmals in den Stiftungsrat gebeten und dort mit der Frage konfrontiert, ob er bereit sei, sich für sein Verhalten zu entschuldigen. Oberhauser lehnte ab, danach ging es rasch zur Abstimmung. Begleitet von Kameras und Blitzlichtgewitter verließ der Informationsdirektor den 6. Stock im ORF-Zentrum. Er meinte lediglich, dass er bei seinem zweiten Auftritt im Stiftungsrat seine Position präzisiert habe.
(APA)