Wegen des Erdbebens in Japan war der "Musikantenstadl" zum 30-Jahr-Jubiläum am Samstag verschoben worden. Die Folge wird am 26. März gezeigt.
Die Jubiläumsausgabe des "Musikantenstadl" wird am 26. März in ORF 2 gezeigt. Wie der ORF in einer Aussendung berichtete, wird die Folge zum 30-jährigen Jubiläum um 20.15 Uhr ausgestrahlt.
Der ursprüngliche Live-Sendetermin für die im schweizerischen Fribourg über die Bühne gegangene Sendung wäre der vergangene Samstag gewesen. Wegen aktueller Berichterstattung zur Erdbebenkatastrophe in Japan verschoben ORF und die Partnersender ARF und SF die Ausstrahlung jedoch.
Karl Moik kam nicht Bei der Jubiläumssendung standen Hansi Hinterseer, Stefan Mross, den Stoakoglern und andere Granden der volkstümlichen Musik auf der Bühne.
Der "Musikantenstadl"-Erfinder und langjährige Moderator der Sendung, Karl Moik, war der Show ferngeblieben.
Am Samstagabend, dem 12. März, ist wieder Stadlzeit: Seit bereits 30 Jahren spielen Musikanten auf, das Publikum schunkelt mit und der Moderator ist stets zu einem Späßchen aufgelegt. Im Schweizer Fribourg feiert der "Musikantenstadl" Geburtstag.Der ORF hätte die Veranstaltung live übertragen sollen. Aufgrund der aktuellen Ereignisse in Japan wurde die Ausstrahlung aber auf den 26. März verschoben. (c) ORF (Ali Schafler) Schlagersänger Andy Borg führt seit 2006 durch das Programm, und doch bleibt ein Gesicht unbestreitbar mit dem "Musikantenstadl" verbunden: Karl Moik. Er rief die Unterhaltungsshow 1981 ins Leben. (c) ORF (Ali Schafler) Moik hatte 1980 die Idee, eine volkstümliche Unterhaltungssendung "mit den Superstars und ohne den sogenannten Bierzeltmief" machen, erzählte der 72-Jährige einmal. Im Bild: Moik beim 20-Jahr-Jubiläum (c) APA (Dpa (Ursula Dren) Am 5. März 1981 ging der Stadl dann erstmals aus dem oberösterreichischen Enns auf Sendung, in den 80er Jahren lockte er allein mehr als drei Millionen Österreicher vor die Fernsehschirme. Im Bild: Moik mit Humorist Hias Mayer (c) APA (ORF) Ob mit Karl Moik oder Andy Borg, der "Musikantenstadl" ist immer ein Quotenkönig im TV-Programm gewesen. Über 180 Sendungen sind in den 30 Jahren über den Bildschirm geflimmert. (c) APA (Milenko Badzic) Die Fans reisten der Show auch ins Ausland hinterher, um bei einer Aufzeichnung dabei zu sein - nach Moskau, Melbourne, Peking und Dubai. (c) ORF (Milenko Badzic) Der Zeitpunkt für den "Stadl" in Dubai hätte wohl nicht ungünstiger gewählt sein können: Im Oktober 2001, kurz nach den Terroranschlägen am 11. September, war Moik auf persönliche Einladung des Scheichs in die Vereinigten Arabischen Emiraten gereist. Die Ausgabe wurde erst zwei Monate später gezeigt und war bislang der letzte größere Ausflug des Formats. (c) APA (Dpa/dpaweb (Horst Ossinger) Die heile Welt des Musikantenstadls erlitt aber auch ein paar Kratzer. Im Herbst 2004 fanden Reporter des RTL-Magazins "Explosiv" angeblich Spuren von Kokain auf der Künstlertoilette. Im selben Jahr erlebte der Stadl seinen größten Eklat. Hauptdarsteller: Karl Moik. (c) APA (Milenko Badzic) Volksmusik-Star Patrick Lindner besang die Schönheit Italiens. Gastgeber Moik kommentierte das folgenden Worten an: "Patrick Lindner, ich muss dich rügen! Ich lade dich ein nach Wien, ins frühlingshafte Wien. Und was machst du? Du singst von den Spaghettifressern." Später entschuldigte sich Moik: Er sei nicht Herr seiner Sinne gewesen. Im Bild: Moik mit Sänger Max Raabe (c) ORF (Ali Schafler) Zur tragischen Figur wurde der Musiker und Humorist Hias Mayer: Er beging 2007 mit 56 Jahren Selbstmord. Anfang der 90er Jahre war er in Unfrieden mit Moderator Moik seinen aus der Sendung ausgestiegen. (c) APA (ORF) Im Jahr 2005 verließ Moik seine Show schließlich, und zwar nicht ganz freiwillig. ARD und ORF hatten ihn zu einem Rücktritt bewogen, auch weil die Quoten zurückgegangen waren. Das hat Moik bis heute nicht verziehen. (c) EPA (Ali Schafler/Orf Handout) "Niemand vom ORF hat sich nach meinem Ausscheiden bei mir gemeldet oder mich in den Stadl eingeladen", beanstandete der 72-Jährige im Jänner bei dem ersten gemeinsamen Auftritt mit seinem Nachfolger Borg. "Ich wurde links liegen gelassen wie ein dreckiges Tuch." (c) Dapd (Sebastian Widmann) Der ORF-Unterhaltungschef Edgar Böhm dementiert das: "Selbstverständlich haben wir ihn eingeladen. Aber Herr Moik hat vom ersten Tag an, als der Vertrag nicht verlängert wurde, jede Zusammenarbeit abgelehnt." Im Bild: Moik mit Entertainer Stefan Raab (c) EPA (Markus Stuecklin) Mit der Übernahme von Andy Borg änderte sich jedenfalls so manches Detail. "Wastl", das Rauhaardackel-Maskottchen Moiks, ist etwa nicht mehr dabei, dafür sorgen die beiden schrillen Witwen "Waltraud und Mariechen" jetzt für Lacheinlagen. (c) APA (Milenko Badzic) "Seit Andy Borg das übernommen hat, läuft es wieder frischer und besser. Wir haben jedes Mal einen Marktanteil von 30 Prozent", satg der ORF-Unterhaltungsschef. "Es ist eine unverzichtbare Volksmusiksendung geblieben, aber man muss auch so eine Sendung immer wieder neu aufstellen." (c) APA (DPARalf Hirschberger) Und das Erfolgsrezept der Show? "Andy Borg und die Interpreten vermitteln gute Laune", so der ORF-Unterhaltungschef. "Es ist eine schöne, heile Welt, die wir präsentieren. In die lassen sich die Leute gerne hineinfallen und das ist die Aufgabe einer solchen Unterhaltungsshow." (c) APA (Dpa Jörg Schmitt) Das deckt sich auch mit einer Untersuchung der Akademie der Wissenschaften von 2006: Flucht in die heile Welt und Stressbewältigung sind demnach zwei der Gründe, weshalb sich in der Regel weit mehr als 600.000 Österreicher Samstagabends für die volkstümliche Musikshow im ORF begeistern können - frei nach dem Motto: "Schunkeln macht vieles leichter verdaubar." In diesem Sinne: Alles Gute! Im Bild: Monika Martin und Andy Borg (c) ORF (Milenko Badzic) 30 Jahre Schunkeln für die heile Welt (APA)
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