In Italien boomen Nachrichten in regionalem Dialekt

Italien boomen Nachrichten regionalem
Italien boomen Nachrichten regionalem(c) Bilderbox (Erwin Wodicka)
  • Drucken

Sendungen in lokalen Sprachen werden immer populärer. Die rechtspopulistische Partei Lega Nord drängt sogar auf Dialektunterricht.

Im Zeitalter der Globalisierung ist in Italien ist ein Trend zur Wiederbelebung des Dialekts in den verschiedenen Regionen deutlich spürbar. Mehrere lokale TV-Sender bieten Nachrichten im Dialekt an. Zuletzt startete ein lokaler TV-Sender auf Sizilien mit Nachrichten auf Sizilianisch und erntete überraschend großen Erfolg. Doch in ganz Italien florieren Nachrichten in Dialekt.

Der von der rechtspopulistischen Oppositionspartei Lega Nord kontrollierte TV-Sender "TelePadania" sendet regelmäßig Nachrichten in Dialekt. Berichte über lokale Traditionen und Politik, Verkehr und Freizeit sind besonders beliebt. Nachrichten in den lokalen Dialekten werden auch in der Toskana und in Apulien gesendet und genießen zunehmende Popularität, berichtete die Mailänder Tageszeitung "Il Giornale". Die Journalisten, die die Nachrichten lesen, sind mit der Zeit auf regionaler Basis sogar zu Stars geworden.

Lega Nord drängt auf Dialektunterricht

Die Lega Nord hatte kürzlich bereits gefordert, dass italienische TV-Serien im jeweiligen Dialekt gedreht werden sollen, um die regionale Kultur zu fördern und die lokale Tradition vor der Globalisierung zu retten. "Die lokalen Sprachen müssen geschützt werden. Man muss dafür sorgen, dass sie an die jüngeren Generationen weitergegeben werden, die sie durch die jetzigen TV-Kanäle nicht kennenlernen können", so der Spitzenpolitiker der Lega Nord, Luca Zaia.

Der Parteichef der Lega Nord, Umberto Bossi, drängt darauf, dass Dialektunterricht an den italienischen Schulen eingeführt wird. "Dialektunterricht muss in der italienischen Schule Pflicht sein. Dialekt könnte den Kindern auch mit Musik, zum Beispiel mit Volksliedern, gelehrt werden ", sagte Bossi.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.