"Tod aus der Tiefe" (ORF): Angriff des Killer-Planktons

Tod aus der Tiefe
Tod aus der Tiefe(c) ORF (Miguel Dieterich)
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Katastrophen-Thriller, selbstgemacht: Die ORF/Pro7-Koproduktion war mehr grauslich als spannend und am Ende ging der Geschichte unter Wasser ganz die Luft aus.

Urlaubssaison ist Katastrophenfilmsaison. Jetzt ist zwar der Urlaub für die meisten schon vorbei, aber noch nicht weit genug weg, um nicht wohlige Schauer über todbringendes Plankton am Nordseestrand zuzulassen. Eine Koproduktion von ORF und Pro7 mit dem vielversprechenden Titel „Tod aus der Tiefe" versprach also Desaster-Mystery-Trash.

Lose angelehnt an Frank Schätzings Umweltthriller „Der Schwarm" machten sich Meeresorganismen an Menschenorganen zu schaffen, was letzteren nicht besonders gut bekam. Es begann mit Stahlträger-Mikado am Bohrturm, der fast einstürzte, weil die Unterwasser-Glühwürmchen ihn ein bisschen zu sehr angeknuspert hatten. Dann kamen eine Ärztin, die sich um ihre Tochter sorgte, ein arroganter Staatsbeamter, der sich vor seinem eigenen Schweiß fürchtete (!) und ein total lockerer Meeresbiologe, der sich irrsinnig originell „Moby Dick" nennen ließ, ins Spiel. Und natürlich eine Geschäftsfrau, die mit allen Mitteln versuchte, die Vorgänge am Bohrturm zu vertuschen. So verabschiedete sich ein Taucher, der zu viel wusste, mal eben mit lauten „Blöpp" in der Luftdruckkabine.

Spannend war das ganze in Maßen, dafür teilweise umso grauslicher, wenn die Blutkotze spritzte. Richtig skurril wurde es am Schluss, als die kleine Tochter wieder auftauchte, lebendig eingesponnen in einen Einzeller-Kokon. So ein Meer ist ja bekanntlich überschaubar groß, da kann man schon damit rechnen, dass man sich unter Wasser wieder findet. Am Ende waren dann auch alle Patienten plötzlich wieder am Weg der Besserung, warum, wurde nicht erklärt. Vielleicht hatten die Drehbuchschreiber einfach keine Lust mehr, nachdem sie zum Schluss auch noch schnell eine unmotivierte Liebesgeschichte erfinden hatten müssen.

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