TV-Notiz

"Tatort" Weimar: Poledance mit Kommissarin Dorn

Tatort: Der kalte Fritte
Tatort: Der kalte Fritte(c) MDR/Wiedemann & Berg/Anke Neugeb
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In Weimar werden ein Milliardär und ein Einbrecher erschossen. Die Ermittlungen führen die Kommissare Lessing und Dorn ins Rotlichtmilieu. Doch Nora Tschirners Poledance in "Der kalte Fritte" wird von einem Mann im Bademantel getoppt.

Unsere Wertung für diesen "Tatort":

7,5 von 10 Punkten

Worum geht's in "Der kalte Fritte"?

In einer schicken Weimarer Villa wird erst ein Milliardär erschossen, dann erschießt seine um Jahrzehnte jüngere Frau den Täter. In Notwehr? Jedenfalls heuert die trauernde Lollo umgehend im Bordell von Fritjof "Fritte" Schröder an, wo sie einst ihren verstorbenen Mann kennengelernt hatte. Sie will sich mit Poledance und Séparée-Einladungen über Wasser halten, nachdem ihr laut Ehevertrag nur eine mickrige Summe zusteht. Bald landen auch die Kommissare Kira Dorn und Lessing im "Chez Chériechen", denn neben "Fritte" erscheint ihnen auch dess Bruder Martin verdächtig, der mit seiner Frau einen Steinbruch betreibt und kurz vor der Insolvenz steht . . .

Worum geht's noch?

Der Steinbruch der Schröders gilt als potenzieller Standort für einen geplanten Museumsbau. Das führt zu Interventionen bis hin zur Erpressung. War das womöglich das Todesurteil?

Wer ermittelt?

Kira Dorn (Nora Tschirner) und Kommissar Lessing (Christian Ulmen) necken einander gerne mit Zitaten, bevorzugt des 1832 in ihrer Heimatstadt Weimar verblichenen Goethe. Die beiden sind nicht nur beruflich ein Paar, sondern auch privat, haben dabei Spaß im Bett und lieben sich wirklich (das merkt man, wenn es brenzlig wird). Nur beim gemeinsamen Sohn scheiden sich die Geister. Während Lessing überzeugt ist, der Bub sei hochbegabt (wie er) und habe deshalb Probleme im Kindergarten, glaubt Kira Dorn das genaue Gegenteil: "Ich hoffe, dass der Bub nicht zu intelligent ist - sonst findet er keine Freunde und wird gehänselt."

Für Kommissariatsleiter Kurt Stich (Thorsten Merten) gibt es diesmal eine herbe Enttäuschung. Es geht um die Entzauberung seines Vaters Udo (Hermann Beyer) - mehr sei an dieser Stelle noch nicht verraten.

Was gefällt?

Diesmal müssen Lessing und Dorn alle Register ziehen, um an ihre Informationen zu kommen. Einmal gibt Dorn in lasziver Verkleidung vor, bei "Fritte" anzuheuern - und muss noch während des Vorstellungsgesprächs einen Poledance vorführen. "Los, Mutti! Jetzt zeig, was Du für 'ne Sau bist - sonst geht's ab ans Bügelbrett", feuert "Fritte" sie an.

Weit besser noch, weil inbrünstig und authentisch, tanzt Professor Ilja Bock (Niels Bormann als Vorsitzender jener Jury, die über den Standort des geplanten Museums entscheiden soll), der im Bademantel barfuß durch sein Wohnzimmer walzt.

Wo hakt's?

Eigentlich nirgends. Autor Murmel Clausen hat sich wieder einmal alle Mühe gegeben, eine ebenso schräge wie amüsante "Tatort"-Episode für die Weimarer Ermittler zu erfinden. Diesmal wird es sogar ein bisschen sentimental. Auch nicht schlecht!

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