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"Tatort" Berlin: Kommissar Karows Angst vor der Klapsmühle

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Die "Tatort"-Ermittler Karow und Rubin stoßen bei der Berlinale auf einen Thriller, der einen realen Mord nacherzählt und dessen Aufklärung prophezeit.

Unsere Wertung für diesen "Tatort":

9 von 10 Punkten

Worum geht's in "Meta"?

Kommissar Robert Karow bekommt ein Paket zugeschickt, in dem er einen abgetrennten Finger findet. Auf der Suche nach dem Absender stoßen er und seine Kollegin Nina Rubin auf die Leiche einer 14jährigen Prostituieren, die seit einem Jahr in einer Kiste in einem Lagerhaus eingelagert ist. Und sie finden heraus, dass der Thriller "Meta", der bei der Berlinale Premiere feiert, genau von diesem Mordfall erzählt, Hinweise für dessen Lösung liefert und die Aufklärung prophezeit . . .

Worum geht's noch?

Es geht um Kinderprostitution und die Organisation Gehlen, die Vorläuferin des BND, die nach Ansicht von Karow nie aufgelöst wurde und womöglich noch immer aktiv ist.

Wer ermittelt?

Kommissar Robert Karow (Mark Waschke) wandelt sich in diesem "Tatort" vom kraftstrotzenden Morgensportler, der nicht ohne eine Portion Eierspeise ins Büro pilgert, zu einem psychisch angeknacksten Mann mit Verfolgungswahn, der seinen Schlafentzug mit literweise Energydrinks behandelt. Kommissarin Nina Rubin (Meret Becker) hat wie immer Zoff in der Restfamilie (nur noch der jüngere Sohn lebt bei ihr) und arbeitet an ihrem Verhältnis zu Karow: "Kriegen wir das hin: nicht nur Kollegen zu sein, sondern auch Kumpels", fragt sie Karow - und kassiert eine Abfuhr: "Heute nicht".

Was gefällt?

Dieser Fall ist cineastisch und surreal. "Tatort"-Regisseur Sebastian Marka schwelgt im großen Kino-Feeling, lässt Rubin und Karow den für sie verdächtigen "Meta"-Regisseur am roten Teppich stellen. Der verstorbene "Meta"-Autor Peter Koteas (Simon Schwarz) scheint jeden Schritt der Kommissare vorhergesehen zu haben und lenkt Karows Ermittlungen geschickt über die im Film verstreuten Hinweise. Diese verschachtelte Story hat sich "Tatort"-Autor Erol Yesikaya ausgedacht. Je mehr Karow in den Film eintaucht, desto mehr scheinen Fiktion und Realität zu verschwimmen, er kann seinen Sinnen am Ende kaum noch trauen und hat Angst, in der Klapsmühle zu landen.

Wo hakt's?

In manchen Momenten ist da ein bisschen viel James-Bond-Fantasie dabei . . . aber spätestens, wenn Karow dann doch mit Rubin die verhassten Spagehtti mit Tomatensauce isst, ist das verziehen.

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