Eine lange Liste an Politikern hatte gestern für die "ZiB 2" abgesagt. Als elfte Wahl kam Politikanalytiker Thomas Hofer, mit dem das Phrasenschwein durchging.
Spitzenpolitiker der FPÖ äußern sich derzeit nur sehr ungern über die Lage in ihrer Partei, was menschlich natürlich verständlich ist. Auch wenn es keinen schlanken Fuß macht, wenn Armin Wolf in der "ZiB 2" aufzählt, wer aller nicht ins Studio kommen wollte. Liste gefällig? "Uns haben Parteichef Hofer, Klubchef Kickl, die Generalsekretäre Villimsky und Hafenecker, die Landesvorsitzenden Haimbuchner, Kunasek, Tschürtz, Nepp und Svazek ebenso abgesagt wie Heinz-Christian Strache. Frau Strache war nicht erreichbar."
Wer war nun also die Nummer elf auf der Liste? Niemand von der FPÖ. Politikanalytiker Thomas Hofer nahm im Studio Platz und erzählte mit expressiver Mimik, wie er die Brüche in der Freiheitlichen Partei sieht. Neues gab es freilich wenig, er sprach über einen "neuen, zusätzlichen starken Mann, und das ist Manfred Haimbuchner" und bezeichnete Herbert Kickl blumig als "so etwas wie die Nemesis von Sebastian Kurz." (Das wird Kickl gefallen: Nemesis, die Göttin des gerechten Zorns, bestraft ja vor allem die menschliche Selbstüberschätzung.)
Hofer zählte nun diverse Probleme bei den Sondierungsgesprächen auf und schloss damit, dass Sebastian Kurz aus seiner Sicht nun „die Wahl zwischen Pest, Cholera und vielleicht noch Ebola" habe. Die Worte fielen freilich nicht zum ersten Mal, Hofer wiederholte damit sich selbst - und auch auf der Wahlparty der ÖVP hörte man die Phrase schon.