Direktorin Karin Bergmann hört im Sommer 2019 auf. Im Gespräch mit der „Presse“ begründet sie ihren Schritt und sagt, was dieses Haus braucht: Leidenschaft und Loyalität, ein breites Programm – und von der Politik mehr Sicherheit.
Die Presse: Frau Bergmann, eigentlich wollten wir heute über die nächste Spielzeit reden, jetzt überraschen Sie mich mit der Meldung, dass Sie sich entschlossen haben, als Direktorin am Burgtheater im Sommer 2019 nach fünf Saisonen aufzuhören. Was hat Sie zu dem Schritt bewogen?
Karin Bergmann: Diese Entscheidung fällt mir in keiner Weise leicht. Die Arbeit macht mir wirklich großen Spaß, ich habe ein sehr gutes Team. Ausschlaggebend sind rein persönliche, private Gründe, aber auch das Wissen, dass so eine Aufgabe viel mit Kraft zu tun hat. Im Sommer 2019 bin ich 66 Jahre alt. Ich finde, das Burgtheater, dieses großartige Haus mit seinen wunderbaren Mitarbeitern, gehört dann in jüngere Hände. Die Ausschreibung der Direktion braucht eine gewisse Frist. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, kurzfristig und ohne entsprechende Vorbereitungszeit zu planen. Also habe ich mit Kulturminister Thomas Drozda ausgemacht, dass ich meine Entscheidung nach Ostern bekannt gebe. Ich bin lieber jemand, der Initiative zeigt. Schöner ist es, wegzugehen, wenn noch gesagt wird, es sei schade, als wenn es dann heißt, es wäre wirklich an der Zeit.