Eine Rampe voller Narren: "Shakespeare in Love" in den Kammerspielen

Strenge Königin: Ulli Maier als Elizabeth I., Markus Kofler als Tilney, Olivia Pflegerl als Molly (r.).
Strenge Königin: Ulli Maier als Elizabeth I., Markus Kofler als Tilney, Olivia Pflegerl als Molly (r.). (c) © Astrid Knie
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Fabian Alder inszeniert das Erfolgsstück aus London lustvoll, mit Elan. Für Subtilität ist da kein Platz.

Tom Stoppard hat es in fantastischer Weise verstanden, dem Publikum William Shakespeare näherzubringen. In seinem Stück „Rosencrantz And Guildenstern Are Dead“, 1966 uraufgeführt, wird „Hamlet“ aus der Perspektive zweier Nebenfiguren gezeigt. Man sieht den tragischen Helden tatsächlich mit anderen Augen, es ist ein absurdes und böses Spiel. Eine Generation später wirkte Stoppard am Script für den Film „Shakespeare in Love“ mit. Er und Marc Norman erhielten 1999 einen Oscar für das beste Originaldrehbuch, sieben Preise räumte der Blockbuster insgesamt ab. Man glaubt tatsächlich, hautnah dabei gewesen zu sein, als der junge elisabethanische Dichter vor mehr als 420 Jahren „Romeo und Julia“ geschrieben hat. Im Film beginnt er eine Tändelei mit einer unerreichbar scheinenden, jungen Dame, die vom Theater besessenen ist.

Das raffinierte Script wurde für das Londoner Westend von Lee Hall dramatisiert. An den Wiener Kammerspielen des Theaters in der Josefstadt hat man sich unter der Regie von Fabian Alder an diese Komödie herangetraut. Aber kann es gut gehen, sich mit Hollywood zu messen? Ja, es kann, wie sich bei der Premiere am Donnerstag erwiesen hat.

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