Veronika Steinböck übernimmt Wiener Kosmos Theater

Veronika Steinböck
Veronika SteinböckAPA/HANS PUNZ
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Die gebürtige Wienerin löst die Gründungsintendantin Barbara Klein nach 18 Jahren an der Spitze des feministischen Theaterhauses ab.

Veronika Steinböck wird neue Leiterin des Kosmos Theaters in Wien. Wie heute, Montag, bei einer Pressekonferenz bekanntgegeben wurde, löst die gebürtige Wienerin die Gründungsintendantin Barbara Klein nach 18 Jahren an der Spitze des feministischen Theaterhauses mit der nächsten Saison ab. Der Name der betriebswirtschaftlichen Leiterin wird erst in etwa einer Woche bekanntgegeben.

Für Steinböck (Jahrgang 1964), die nach ihrem Studium am Reinhardt-Seminar und nach ihren Anfängen in der freien Szene in Wien vor allem in Hannover und Dresden als Schauspielerin, Regisseurin und Kuratorin gearbeitet hat und seit Jahresanfang wieder zurückgekehrt ist, bedeutet es "eine Freude und großartige Herausforderung, dieses einzigartige Haus ein Stück weit zu kuratieren", wie sie betonte.

Das Kosmos Theater soll "erster Ansprechpartner" für Autorinnen und Künstlerinnen sein, die sich "im weiten Feld des Gender Mainstreaming bewegen", sie wollte neben Eigen- und Gastproduktionen vor allem auf partizipative Formate, auch für Schulen, auf Interdisziplinarität sowie auf ein intensives Netzwerk mit NGOs und der freien Szene der Stadt setzen.

In Genderfragen gibt es genug zu tun

Als Theatermacherin sei sie fest überzeugt, "dass ich subtil und schleichend gesellschaftliche Prozesse verändern kann" und in Genderfragen gebe es "viel zu tun": Wenn etwa der Widerstand gegen "geschlechtersensible Sprache oder gegen alternative Familienformen" sich nicht nur "im rechten oder christlich-fundamentalen Milieu" rege, sondern auch "in der bürgerlichen Mitte".

Dass ihr eigener Lebenslauf, der aufgrund ihrer Ehe mit einem Schauspieler und ihrer Mutterschaft immer wieder von Neustarts geprägt war, wohl "für viele andere Stellen zu viele Lücken" aufweisen würde, sich nun doch in seiner Vielfalt bezahlt macht, sieht sie "mit Genugtuung". Theatervereine hat die 53-Jährige mit Lilith in Wien und La Lune in Dresden bereits zweimal gegründet, für die freie Szene in Sachsen saß sie im Vorstand des Landesverbandes, Festivals leitete sie bereits in Greiz ("Theaterherbst") und Chemnitz ("KammerMachen").

Das Kosmos Theater bzw. sein Trägerverein "Link.*", hat die Leitungsstellen erstmals getrennt in einer öffentlichen Ausschreibung besetzt - 44 Bewerbungen sind eingegangen, davon doppelt so viele für die künstlerische wie für die betriebswirtschaftliche Leitung. Letztere ist zwar ebenfalls bereits entschieden, wird aufgrund anderer Verpflichtungen der Ausgewählten allerdings erst in etwas mehr als einer Woche bekanntgegeben.

Der Vertrag beider Leiterinnen gilt für 2018 und 2019 mit Option auf Verlängerung um zwei weitere Jahre. Dies entspricht der aktuellen Förderzusage der Stadt Wien. Das Kosmos Theater wird von der Stadt mit 600.000 Euro und vom Bund mit 110.000 Euro jährlich gefördert.

www.kosmostheater.at

(APA)

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