Volksoper: Hier jubeln nicht nur die Grillen

Vorbildlicher Chor, hier in medizinischer Mission: Pinocchio (Juliette Khalil) soll bittere Arznei schlucken.
Vorbildlicher Chor, hier in medizinischer Mission: Pinocchio (Juliette Khalil) soll bittere Arznei schlucken.(c) Volksoper
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Im Zirkus, im Schlaraffenland und im Schlund des Wales: Die österreichische Erstaufführung der Oper „Pinocchio“, geschickt inszeniert, wurde zum Fest der jungen Künstler.

„Kri, kri, kri“ – ohne Ohrwurm hat an diesem Abend wohl niemand die Volksoper verlassen. Der Chor der Grillen steht in Pierangelo Valtinonis „Pinocchio“ am Beginn – und am vor Freude sprühenden Finale einer Oper, die vor allem von Kindern für Kinder gespielt wird. Und das ist das große Atout dieser Aufführung. Wie Kinder- und Jugendchor der Volksoper voller Enthusiasmus – und professionell – in die Rollen von Artisten, Schlaraffenlandfahrern und Unterwassertieren, ja sogar in Solorollen schlüpfen, ist so erfreulich, dass man über einzelne Schwächen der Oper hinwegsieht.

Carlo Collodis Geschichte über die Abenteuer einer Holzpuppe war Valtinonis Vorlage für die 2001 in Vicenza uraufgeführte Oper. 2006 hatte an der Komischen Oper Berlin eine Neufassung Premiere, die nun in Wien läuft. Man merkt, dass die Oper nicht zu deutschem Text komponiert wurde, die Übersetzung hinkt teils, teils ermöglicht sie den Sängern nicht durchgehend die Textverständlichkeit, die man sich gerade für eine Kinderoper wünschen würde. Im Libretto kommen viele Passagen aus Collodis Original vor, manches wird aber sehr rasch abgehandelt, so zerreißt und verscherbelt Pinocchio gar schnell sein Schulbuch, das sich Geppetto vom Mund abgespart hat.

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