Johan Simons: „Das Heimweh bei Joseph Roth“

"Das deutsche Theater liegt mir", sagt der niederländische Regisseur Johan Simons, hier im Bild auf der Bühne des Burgtheaters.
"Das deutsche Theater liegt mir", sagt der niederländische Regisseur Johan Simons, hier im Bild auf der Bühne des Burgtheaters.(c) Marcella Ruiz Cruz
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Regisseur Johan Simons über seine Vorliebe für den österreichischen Romancier, seine Inszenierung von „Radetzkymarsch“ am Burgtheater und den Trost niederländischer Landschaft.

Beginnen wir melancholisch: Sie sind 71. Warum machen Sie noch immer Theater? Sie könnten doch inzwischen längst gelassen Ihre Erfolge und Misserfolge genießen.

Johan Simons:
Ja, eigentlich redet man zu viel über das Leben und zu wenig über den Tod. Dabei bin ich ihm doch schon viel näher als meiner Geburt. Ich mache noch immer Theater, weil ich über den Teil, der mir noch bleibt, unbedingt noch erzählen möchte. Im Angesicht des Todes. Ich bin noch nicht fertig! Das Leben ist zu schön.

Wie sind Sie als Niederländer dem Habsburgermythos verfallen? Zum dritten Mal inszenieren Sie die Dramatisierung eines Romans von Joseph Roth – diesmal seinen „Radetzkymarsch“ am Burgtheater.

Ich weiß nicht, ob ich eine Vorliebe für das Habsburgerreich habe, jedenfalls aber für die deutsche Sprache und Joseph Roth. Er hat übrigens einige Zeit in den Niederlanden verbracht und auch im belgischen Ostende, auf dem Weg in die Emigration. Bis heute hat er große Schriftsteller bei uns inspiriert, Arnon Grünberg zum Beispiel und Geert Mak. Sie kommen beide zur Premiere am 14. Dezember in Wien.

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