Diese „Ladykillers“ sind harmlos

 Gefahr im Verzug für Gangster, die bei einer alten Dame wohnen: André Pohl (links), Marianne Nentwich und Wojo van Brouwer.
Gefahr im Verzug für Gangster, die bei einer alten Dame wohnen: André Pohl (links), Marianne Nentwich und Wojo van Brouwer.(c) Erich Reismann
  • Drucken

Cesare Lievis Inszenierung der britischen Kriminalkomödie in einer freien Bearbeitung des Theaters in der Josefstadt ist viel zu bieder und oft auch langweilig geraten.

Fünf Gangster quartieren sich in London in einem abgelegenen Haus bei einer einsamen Witwe ein und planen von dort einen Überfall auf einen Geldtransporter. Sie geben sich als Musiker aus, was diese Mrs. Wilberforce entzückt. Brutalität, die sich hinter höflicher Sprache nur mühsam versteckt, trifft auf das tugendhafte alte England, das vor allem auf Konvention und Wahrung des Scheins bedacht ist. Diese Konstellation kennt man vom entzückend hinterlistigen Film „Ladykillers“ aus dem Jahre 1955 unter der Regie von Alexander Mackendrick. Angeführt von Katie Johnson als alter Dame und Alec Guiness als aalglattem „Professor“ brilliert darin auch eine Reihe weiterer exzellenter Charakterdarsteller, wie etwa Peter Sellers und Cecil Parker. Was für Auftritte und Abgänge sind da zu sehen!

Auch auf Bühnen gab es bereits in Serie Erfolge für die Komödie von Elke Körver und Maria Caleita nach dem Drehbuch von William Rose und Jimmy O'Connor. Doch die Inszenierung Cesare Lievis, die am Donnerstag in den Wiener Kammerspielen Premiere hatte, wollte nicht zünden, obwohl es im Ensemble einige gäbe, die gerade in diesem speziellen Fach meisterhaft agieren können. Die zweistündige Aufführung (inklusive Pause) ist zu brav, zu erwartbar, sie hat zu wenig Schwung und reizt bis auf rare Momente kaum zum Lachen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.