Die Rückkehr des Karl Schönherr nach Wien

„Glaube und Heimat“ kommt in die Josefstadt: Roman Schmelzer und Alexandra Krismer bei Proben.
„Glaube und Heimat“ kommt in die Josefstadt: Roman Schmelzer und Alexandra Krismer bei Proben.Moritz Schell
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Derzeit gibt es eine kleine Renaissance der Stücke des Tiroler Dramatikers. „Glaube und Heimat“ hat heute am Theater in der Josefstadt Premiere, im Herbst spielte im Volx „Der Weibsteufel“. Kommt er auch zurück ans Burgtheater?

In Tirol sind Karl Schönherrs Dramen noch immer durchaus präsent. Sowohl in seinem Geburtsort Axams als auch bei den Volksschauspielen Telfs als auch bei den Schlossbergspielen in Rattenberg werden seine Stücke immer wieder aufgeführt. Sehr oft zum Beispiel „Der Judas von Tirol“ (1897), mit dem er erstmals aufhorchen ließ. Es handelt vom Verrat des Knechts Raffl am Freiheitskämpfer Andreas Hofer. Der Sandwirt, der sich mit seinen „Mandern“ gegen Napoleon aufgelehnt hat und 1810 in Mantua exekutiert wurde, ist hier nur eine tragische Nebenfigur. Schönherrs historisches Drama rührt die Herzen vieler seiner Landsleute bis heute. Dreimal wurde es verfilmt, erstmals 1933, zuletzt 2006. Ähnlich heroisch sind auch die inzwischen weniger bekannten Stücke „Tiroler Bauern von 1809“ (1913) und „Die Fahne weht“ (1938) geraten.

Wie sieht es heute aber jenseits der Berge mit dem Ruhm von Schönherr aus? Immerhin zählte der 1867 geborene, 1943 in Wien gestorbene Dramatiker vor 100 Jahren zu den populärsten im deutschsprachigen Raum, seit er im Jahr 1900 am Volkstheater mit „Die Bildschnitzer“ reüssieren konnte. Diese rustikale Tragödie einfacher Leute bescherte ihm endgültig den Durchbruch. Bald gab er seine Arztpraxis auf und widmete sich nunmehr allein der Literatur. „Die Bildschnitzer“ wurden ebenso verfilmt wie die Komödie „Erde“ aus dem Jahr 1907.

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