Direktoren im Wandel der Zeit

Allmacht schwindet, Teams werden wichtiger – und Gespür für Aktuelles.

In einem Interview hat Karin Bergmann einmal stolz auf ihren schriftlichen Terminplan verwiesen: Was sie arbeitete, war jederzeit nachzulesen. Früher soll es Direktoren gegeben haben, die ein paar Tage verschwanden, unerreichbar waren oder mit wichtigen Leuten ein paar Stunden tafelten. Bergmann wirkte stets seriös, und sie revitalisierte die Würde des Amts.

Burg-Chefs sind eben unterschiedlich. Aber einiges lässt sich doch sagen: Achim Benning war der Seriöse, Claus Peymann der Provokateur, Nikolaus Bachler konsolidierte, Matthias Hartmann hatte Witz. Freilich galt er als Schauspieler-Quäler. Und Martin Kušej? Ein Patriarch, heißt es. Sicher ist, er hat eine Mission, auch wenn man das seinen inzwischen glatt gedrechselten Formulierungen nicht anmerkt. Der klassische Kanon, nicht der reduzierte oder gar verstümmelte, liegt ihm am Herzen. Als Professor am Reinhardt-Seminar hat er bis vor Kurzem seine Sendung weitergegeben. Hitzköpfig und dünnhäutig soll Kušej sein oder zumindest gewesen sein, das ist für einen Künstler auch ein Vorteil. Was hat man gesehen? Was blieb haften?

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Martin Kušej ist um Integration von angestammtem und neuem Ensemble bemüht, wenigstens optisch. Das Spielzeitheft wirkt freilich wirr.

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