Theater Nestroyhof

„Der letzte Mensch“, ein Automat, ein Träumer, ein Oktopus

© Marcella Ruiz Cruz
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Der Schriftsteller Philipp Weiss serviert eine poetische, vielschichtige, aber auch epigonale Weltuntergangsfantasie. Ingrid Lang pflügte sich tapfer durchs Textgebirge und inszenierte mit drei Schauspielerinnen eine vor allem nach der Pause berührende Uraufführung.

„Siehst du nicht die Leichen an den Küsten? Hörst du nicht die Walzen, die alles planieren? Fühlst du nicht die glühende Luft?“ Philipp Weiss zeigt im Hamakom/Nestroyhof eine Uraufführung unter dem kühnen Titel „Der letzte Mensch“. Kühn insofern, als die Kunst über die Apokalypse schon fast alles gesagt hat.

Philipp Weiss, der mit dem monumentalen Roman „Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen“ beeindruckte, auch mit seinem Streifzug durch Formen der Literatur, vom Bekenntnisroman bis zum Comic, bietet diesmal ein Simulationsspiel. Was werden die Babys, die heute geboren werden, erleben? So fragt Weiss. Und spielt neuerlich mit Formen und Formaten. Der erste Teil mischt griechische Tragödie und Boulevard: Der äußere Untergang findet seine Entsprechung im inneren, eine Oberärztin wird von der Zerstörung der Umwelt wie auch vom Zerfall ihres eigenen Lebenskonzepts überrollt, was fast kabarettreife Züge annimmt.

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