Christof Spörk: "Wo sind die Hände?"

Christof Spörk
Christof Spörk(c) Astrid bartl
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Der ehemalige Global Kryner und Songcontest-Teilnehmer versucht sich zum ersten Mal alleine auf der Kabarettbühne. Wer Spörk bei seinen „Liedern der Berge“ lauschen möchte, darf seine Hände nicht vergessen.

In der "Berge Höh', beflügelt wie auf Adlers Schwingen" wurde Heino 1981 zwar nicht mit der Goldenen Wandernadel, aber einer Goldene Schallplatte belohnt. Dafür reicht es bei Christof Spörk, der Anleihe am Titel nimmt, nicht. Seine "Lieder der Berge" ignorieren Enzian und Ausblick, visieren stattdessen Ortsbildschänder wie "Schlecker"-Filialen und Lärmschutzwände scharf an. Der 38-jährige Wahlwiener und treubrüchige Steirer versucht sich derzeit zum ersten Mal mit einem Solo-Musikkabarett. Regie führte Peter Wustinger, der schon 1984 mit Alfred Dorfer und Andrea Händler die Kabarettgruppe Schlabarett aus der Taufe hob und mittlerweile am Küniglberg Formate der Edelmarke "Dorfers Donnerstalk" und "Wir sind Kaiser" produziert.

Am Tag von Spörks Wien-Premiere betritt der Musiker launig die Bühne: "Gold für Österreich, Mubarak tritt zurück" und der große Josef Hader war vor ihm für ein Foto-Shooting im Niedermair. Beste Voraussetzungen, den bevorstehenden Abend zu bewältigen. In der ersten Nummer beleuchtet er den Klimawandel von hinten, singt den heimischen Schneekanonen eine Hymne, jodelt und stellt dem Publikum eine zukunftsweisende Frage: "Wo sind die Hände?". Alles klar, faul herumsitzen geht nicht, auch der Städter soll klatschen, schunkeln und singen. Die Themen ändern sich, die Interaktion bleibt weiterhin erwünscht. Wer schwächelt, dem wird ein Glas Prosecco in Aussicht gestellt. 

An der Orgel und der Steirischen Harmonika spielt sich der Politikwissenschaftler, Journalist und Song Contest-Teilnehmer (2005, Global Kryner) durch ein Programm der vielfältigen Volkskritik. Wendige Kirchenkonzepte, wie der Heilige Isidor von Sevilla, Schutzpatron des Internets, finden ebenso Platz wie die Geschichte des „letzten Nazis vom Silberwald“, der noch immer Herrenpilze sucht. Integration im ländlichen Raum wird im Lied über die „Bergtschuschen“ neu erklärt, frei nach dem Motto „wer trinkt und speibt, ist integriert und bleibt“. Christof Spörk unternimmt auch Ausflüge in seine Jugend, wo er Discofox tanzt, aus Liebe und Durst sein Moped in Thujen versenkt und sich in Köflach als Harvard-Schüler fühlt. Im Publikum fühlt man sich von seinen volksmusikalischen Tiraden gut unterhalten, auch wenn man einen Beitrag leisten muss.

Termin

Christof Spörk spielt am 3. und 31. März wieder im Kabarett Niedermair
Adresse: Lenaugasse 1a, 1080 Wien
Beginn: 19.30
Tel: 01/4084492

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