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Kastelruther Spatzen singen um ihre Ehre

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Die Kastelruther Spatzen traten im "Musikantenstadl" am Samstag auf. Dort spielten sie alles live - kein Halb-Playback -, um ihre Ehre zu retten.

Es war eine Frage der Musikantenehre: Die Kastelruther Spatzen haben nach Betrugsvorwürfen live um ihren Ruf gesungen. Die Südtiroler Volksmusiker traten am Samstag im "Musikantenstadl" den Beweis an, dass sie live spielen können, auch wenn sie auf CDs von Studiomusikern gedoubelt werden. Ganz entspannt wirkten die sieben Spatzen nicht, als sie in der Innsbrucker Olympiahalle ihr passend betiteltes neues Lied "Leben und leben lassen" anstimmten. Doch unter dem Jubel der Fans tauten sie auf und geben noch ihren Hit "Eine weiße Rose" zum Besten.

Dass ein Spatz den anderen manchmal doch verpfeift, hatte der ehemalige Produzent der Band, Walter Widemair, vergangene Woche bewiesen, als er den Schunkelstars Betrug vorwarf. Sänger Norbert Rier werde auf weiten Teilen der Platten von Studiomusikern statt von den echten Spatzen begleitet. Band und Plattenfirma hatten dies als gängige Praxis bestätigt.

"Ja, wir haben in letzter Zeit wahnsinnig viel durchgemacht", sagte Rier (42) in der Sendung. Wie bei solchen Veranstaltungen üblich kam die Begleitmusik oder auch die perfekt abgemischte Stimme vieler Künstler vom Band. Nicht so bei den Kastelruthern, die an diesem Abend darauf bestanden, alles selbst zu machen. "Sie mussten es gar nicht", sagte "Stadl"-Moderator Andy Borg. "Sie haben es heute bewiesen."

In der Volksmusikbranche ist es üblich, bei CD-Aufnahmen Studiomusiker zu engagieren, um Zeit und Geld zu sparen - eine Tatsache, die die Spatzen nicht verheimlichen. Außer bei TV-Shows singt die siebenköpfige Truppe ihre Konzerte aber nach eigenen Angaben selbst. "Wir sind auch nur Menschen und haben sicher nichts Schlechtes getan", sagte Rier.

(APA/dpa)

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