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Austropop-Legende Wilfried ist tot

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Der aus Bad Goisern stammende Sänger erliegt am Sonntag mit 67 Jahren einer Krebserkrankung. Mit Hits wie "Mary Oh Mary" zählt er zu den bekanntesten Vertretern des Austropops.

Mit seinem Volksmusik-Crossover feierte er Anfang der 70er-Jahre große Erfolge, mit "Mary Oh Mary" schaffte er 1973 sogar den Sprung an die Spitze der Ö3-Hitparade - wie er überhaupt seine größten Erfolge, zu denen auch "Ziwui, Ziwui", "Country Blues" oder "Lauf Hase, lauf " zählen, in den 1970er- und 1980er-Jahren feierte, was ihn zu einem der bekanntesten Vertreter des Austropops macht.

Der oberösterreichische Musiker, Sänger, Komponist und Schauspieler Wilfried Scheutz ist am späten Sonntagabend gestorben, wie die "Oberösterreichischen Nachrichten" berichteten. Der Songwriter und Sänger erlag einer Krebserkrankung. Auf der Bühne war der 1950 in Bad Goisern geborene Musiker als "Wilfried" bekannt.

Volksmusik mit populär-musikalischen Versatzstücken war in den 1970ern neu und brachte ihm große Erfolge ein. Sein musikalisches Schaffen umfasste aber zahlreiche Genres, von Blues über Rock bis zu eigenwilligen Popsongs wie "Orange" und "Highdelbeeren". Von 1978 bis Mitte 1979 war er auch Sänger der "Ersten Allgemeinen Verunsicherung".

Letzter beim Song Contest mit "Lisa Mona Lisa"

Einen Karriereknick erlitt Wilfried 1988, als er beim Song Contest mit "Lisa Mona Lisa" nur den letzten Platz belegte. Seine Reaktion auf die folgende mediale Schelte waren die Single "Danke Österreich" und das Kabarettprogramm "Schrott sei Dank". Er zog sich anschließend aus den Medien weitgehend zurück.

Aktiv blieb er trotzdem: Seit den 1990er-Jahren arbeitete Wilfried auch als Schauspieler. 1996 gründete er die A-cappella-Gruppe "4Xang". Anfang 2011 gründete er mit seinem Sohn Hanibal Scheutz die Rockband "Neue Band". Gemeinsam mit seiner Frau Marina Tatic gründete er in seiner Wahlheimat Pressbaum die Vereinsmeierei, einen Kulturverein mit Kulinarik. 

Erst vor wenigen Wochen ist "Gut Lack" erschienen, ein freches und mutiges und vielfältiges Album, auf dem Wilfried Scheutz noch einmal alle Register zog. Wegbegleiter Walter Gröbchen von Monkey Music bezeichnete ihn als "ungeheuer positiven, kraftvollen, vorbildlichen Künstler und Mensch": "Mit Wilfried verliert Österreichs Musikszene einen wahrhaft Wagemutigen, der bis zuletzt immer neue Wege gesucht und beschritten hat", so Gröbchen.

(APA/Red.)

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