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„Teenage Fantasy“ von Jorja Smith

Jorja Smith.
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Sie erinnert ein wenig an Amy Winehouse, scheint aber programmatisch vernünftig. Mit 18 Jahren veröffentlichte Jorja Smith ihren ersten Song, nun erscheint ihr Album „Lost & Found“.

Jorja Smith: „Teenage Fantasy“. Auf die altklügsten Exegesen des Teenagerlebens kommen oft die Teenager selbst, Jorja Smith etwa, die diesen Song angeblich mit 16 Jahren beim Babysitten geschrieben hat. Ihre Brüder, singt sie mit kratzigem Timbre, hätten sie ja gewarnt: Sie solle nicht auf die Buben hereinfallen, die etwas anderes wollen als sie. Das exquisite Loungejazz-Arrangement, getragen von einem behutsam swingenden Schlagzeug und einem vorbildlich kühlen E-Piano, steigert sich zu einiger Intensität, während Smith resümiert: „We all want a teenage fantasy, want it when we can't have it; when we got it, we don't seem to want it.“ Smith phrasiert biegsam, erinnert ein wenig an Amy Winehouse, nur dass sie eben im Gegensatz zu dieser großen Unvernünftigen programmatisch vernünftig ist. Am Ende, als sich die Instrumente schon verabschiedet haben, hört Smith offenbar ihr eigenes Pathos und beginnt zu kichern. Sympathisch.

Die Britin Jorja Smith, geb. 1997 in den West Midlands, sang als Kind in der Dorfkirche. Mit 18 Jahren veröffentlichte sie ihren ersten Song, nun erscheint ihr Album „Lost & Found“.

Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Christoph Sepin (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.06.2018)

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