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200.000 Menschen besuchten Frequency Festival

Dan Reynolds von den Imagine Dragons
Dan Reynolds von den Imagine DragonsAPA/HERBERT P. OCZERET
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Die US-Band Imagine Dragons beendete das Musikfestival in St. Pölten. Veranstalter Jenner war mit der musikalischen Mischung zufrieden.

Das Frequency-Festival hat am Sonntag bei seiner zehnten Ausgabe in der niederösterreichischen Landeshauptstadt St. Pölten einen abwechslungsreichen Abschluss verzeichnet, der auf der Bühne musikalisch von der US-Band Imagine Dragons absolviert wurde. Rund 200.000 erwartete Besucher, und damit 60.000 mehr als 2017, lautete die für den Veranstalter erfreuliche Bilanz.

Das Festival, das 2020 das zwanzigste Jubiläum feiern wird, verändert sich weiterhin: Heuer wurden etwa die Cloud-Rapper aus der Halle geholt, nachdem der Weekender Stage im Jahr zuvor mehr als überfüllt war. Und auch die Vertreter des "EDM" (Electronic Dance Music) rückten mehr in den Vordergrund. Veranstalter Harry Jenner sieht hier aber keinen großen Bruch, wie er im Gespräch mit der APA feststellte. "Das ist heuer nicht so neu, und das Schöne ist, dass auch Flogging Molly voll war mit 25.000 Menschen vor der Bühne", so Jenner.

Fünf Tage drückende Hitze

Ähnliches sei bei den Dropkick Murphys zu vermelden gewesen und am Sonntag bei Papa Roach. Nach fünf Tagen Vollhitze und dadurch geschwächtem Publikum sei es durchaus voll gewesen um 15.00 Uhr. Daher Jenners Fazit: "Das musikalische Potpourri hat bestens funktioniert".

Bestens funktioniert hat auch der Auftritt der Imagine Dragons, vor deren Erscheinen klassische Klänge aus den Boxen kamen. Eine bisher ungekannte Ruhe, die nur von vereinzeltem Jubel unterbrochen wurde, war die Folge. Dann kam die erfolgsverwöhnte Band aus Las Vegas und startete mit "Radioactive" und mit der beunruhigenden Textzeile "This is it, the Apocalypse - Whoa). Sänger Dan Reynolds begrüßte in diesem Text auch das New Age. Ausgestattet nur mit schwarzer Sporthose und weißen Socken, was den seit einigen Monaten dank eines Workout-Programms neu gestählten Körper zur Geltung brachte. Laut Klatschpresse übrigens eine Folge davon, dass die Ehe des 30-Jährigen im Frühjahr nach sieben Jahre in die Brüche ging.

Synthie-Poprock mit Optimismus und ein wenig Esoterik

Ärger wollten die Imagine Dragons keinen bei ihrem Gig: "Everything: Stress, Discrimination, Politics and Religion - Leave at the door", bat Reynolds das Publikum, das inzwischen zahlenmäßig wohl nur noch die Hälfte der vergangenen Tage ausgemacht hat. Nächstes Highlight am Programm war der Hit "Whatever It Takes", zu dem Reynolds beim Trommeln half. Insgesamt steht die Band für ein Schaffen, das Synthie-Poprock mit Optimismus und ein wenig Esoterik verbindet. Reynolds soulige Stimme gibt dem Ganzen das gewisse Etwas, und Songs mit Wiedererkennungswert, wie das rockige "Natural", machen daraus wohl den Erfolg.

Da ist auch Platz für Pianoklänge und das äußerst schmalzige "Shots" mit Zeilen wie "I'm sorry for everything Oh, everything I've done". Etwas, was doch einige der Gäste auf den verfrühten Heimweg trieb: Nicht jeder erträgt nach Tagen des Feiern solche sanften Töne mit selbstanklagenden Lyrics. Verpasst haben diese Mitmenschen einen noch sanfteren Song in Form eines Covers von "Every Breath you Take" von Police. Aber auch die größte Party muss einmal zu Ende sein, und das Frequency war auch bei der zehnten Auflage in St. Pölten eine große, und die Imagine Dragons lieferte am VAZ-Gelände den passenden Soundtrack zum Gehen. Ein Feuerwerk sollte dann knapp vor 23.00 Uhr den endgültigen Schlusspunkt setzen.

Veranstalter Jenner fasste das bunte Programm, das bis dahin geboten wurde, zuvor so zusammen: "Die Jugend will das, geben wir es ihr". Nächstes Jahr ist jedenfalls das 19. Jahr am Spielplan, Early Birds-Tickets gibt es bereits ab sofort zu erstehen.

(APA/Andreas Westphal)

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