Musikland Mali: „Ein guter Groove wäre zu wenig“

Die malische Singer-Songwriterin produziert in Europa genuin afrikanische Musik.
Die malische Singer-Songwriterin produziert in Europa genuin afrikanische Musik.Aida Muluneh
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Mali steht im Fokus zweier Konzertabende in Wien und St. Pölten. Etwa mit Fatoumata Diawara, deren Mischung aus Afropop und Blues international Furore macht.

Die Vielfalt der Rhythmen, der Melodien, der musikalischen Texturen, die Westafrika hervorgebracht hat, sucht ihresgleichen. Durch den einstigen transatlantischen Sklavenhandel, der in Ländern wie Nigeria, Senegal, Ghana und Mali besondere Ausmaße hatte, wurden Sounds aus diesen multiethnischen Staaten zu Geburtshelfern von Stilen wie dem Blues, dem Reggae, ja selbst dem Rock ’n’ Roll. Und die afroamerikanische Popularmusik, etwa in Form von Funk, Soul und Disco, wirkte wiederum stark auf die Szenen etwa in Nigeria und Ghana zurück.

Der Vielvölkerstaat Mali ist diesbezüglich zurückhaltender. „N’kana ban u la éhe, an kann son u la, haan, an ka son u la“, singt die 36-jährige malische Singer-Songwriterin und Schauspielerin Fatoumata Diawara in ihrem Song „Kokoro“. Ein Appell an die Jugend. Übersetzt bedeutet es: „Lasst uns nicht unseren Traditionen den Rücken kehren, lasst sie uns umarmen, seien wir stolz auf sie.“ Die 1982 geborene Musikerin, die ausgezeichnet E-Gitarre spielt, ist eine der vielen Lichtgestalten der malischen Musik. Ihr aktuelles Album „Fenfo“ wurde in Paris und Barcelona aufgenommen, in London gemischt. Inhaltlich ist es aber ein genuin afrikanisches Album. Diawara mischt Blues und Afropop-Elemente und beschäftigt sich mit sozialen Themen und Fragen der afrikanischen Identität. Sie fordert etwa, dass Ehen zwischen den ethnischen Gruppen nicht mehr verpönt sein sollen.

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