Pamela Anderson wirbt in Graz mit EU-Wahlbündnis: "Aktivismus ist sexy"

ELEVATE FESTIVAL: PK 'WARUM EUROPA EINEN 'GREEN NEW DEAL' BRAUCHT' / ANDERSON
ELEVATE FESTIVAL: PK 'WARUM EUROPA EINEN 'GREEN NEW DEAL' BRAUCHT' / ANDERSONAPA/ERWIN SCHERIAU
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Die Schauspielerin kam nach Graz, um zusammen mit Aktivisten des Bündnisses "Diem 25" - dem auch Yannis Varoufakis angehört - aufzutreten.

Graz begrüßte am Mittwoch einen internationalen Gast - mit außergewöhnlicher Mission. Die kanandisch-amerikanische Schauspielerin und Aktivistin Pamela Anderson nahm an einer Präsentation des Netzwerks Demokratie in Europa (Diem 25) teil, das mit acht Partnerparteien bei der Europawahl Ende Mai antritt. Die Veranstaltung läutete den Beginn des Kunst- und Politik-Festivals Elevate ein, das zum 15. Mal in der steirischen Hauptstadt stattfindet.

Anderson und die zwei anderen Podiumsgäste der Präsentation, der kroatische Philosoph Srecko Horvat und die österreichisch-deutsche Politikerin Daniela Platsch, richteten einen flammenden Appell an die Öffentlichkeit, alles zu tun, um die ihrer Meinung nach möglicherweise unmittelbar bevorstehenden globalen Zusammenbruch noch zu vermeiden - oder durch entschlossenes Handeln zumindest ein paar Jahre mehr zu gewinnen. Platsch, die den Österreich-Ableger von Diem 25 "Der Wandel" vertrat, und Horvat treten auf den Plätzen drei und zwei hinter dem früheren griechischen Finanzminister und Volkswirtschaftler Yannis Varoufakis auf einem deutschen Ticket bei den EU-Wahlen an.

Weltkonzerne, die auch "ihre Oma verkaufen würden"

Horvat erklärte bei der Pressekonferenz im Grazer Forum Stadtpark, warum Europa dringend den vielfach beschworenen "Green New Deal" benötigt. Diem 25 schätzt, dass die EU-Staaten 500 Milliarden Euro pro Jahr in erneuerbare Energie investieren müsste, um die Katastrophe hinauszuzögern. Obwohl die Situation eigentlich bereits aussichtslos sei, wäre es Aufgabe der Politik, jener rund hundert Weltkonzerne, die auch "ihre Oma verkaufen würden", überflüssig zu machen und alles zu Erdenkliche tun, um diesen Zeitgewinn noch zu schaffen.

Ganz hoffnungslos sahen er und Anderson, die sich immer wieder in die Debatte einbrachte, die Zukunft freilich nicht: Vielleicht schaffe man am Ende "gemeinsam etwas, was heute unmöglich erscheint". Als mögliche Beispiele führte Horvat eine Jobgarantie für alle Menschen und ein weltweites Basiseinkommen an.

Anderson: Aktiv für Tierrechte, Klimaschutz und Gesellschaft

Anderson, die seit einiger Zeit in Frankreich lebt, erläuterte ihre Motivation, sich für Tierrechte, Klimaschutz und alternative gesellschaftspolitische Initiativen zu engagieren, mit innerer Überzeugung. Außerdem sei Aktivismus "sexy". Sie schätze den Mut und die Begeisterung von Menschen, die sich für ihre Ziele einsetzen. Horvat und Platsch hatten einige harsche Worte für die gegenwärtige Regierung und insbesondere Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) übrig. Platsch warf dem Kanzler und der Regierung vor, "für eine neue Rassentrennung" zu sein.

Übergreifendes Motto des diesjährigen Elevate-Festivals ist "Truth" (Wahrheit). Dazu finden bis Sonntag, 3. März zahlreiche Workshops, Konzerte, Diskussionen und Kunstveranstaltungen in Graz statt.

(APA)

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