Die US-Doku "Leaving Neverland" geht den Vorwürfen zweier Männer nach: Sie seien als Buben in den Sänger verliebt gewesen, er habe sie sexuell missbraucht.
Im Juni vor zehn Jahren starb Michael Jackson, nun geht eine neue US-Dokumentation den Vorwürfen zweier Männer mittleren Alters nach: Sie behaupten, der Sänger habe sie in den frühen 90er Jahren sexuell missbraucht. Zu Beginn des Missbrauchs seien sie sieben und zehn Jahre alt gewesen. "Leaving Neverland" soll am 3. und 4. März auf dem US-Sender HBO ausgestrahlt werden und am 6. und 7. März auf dem britischen Channel 4.
Jackson's Familie hat die vierstündige Doku heftig kritisiert, Jacksons Nachlassverwalter eine Klage eingereicht: Mit dem Film breche der Sender ein 1992 getroffenes Abkommen, dass er keiner derartigen Verunglimpfung Raum geben werde. HBO will die Doku dennoch zeigen. Unmittelbar nach der Ausstrahlung hat der Sender eine Diskussion mit Star-Moderatorin Oprah Winfrey, dem Regisseur und den zwei mutmaßlichen Opfern angesetzt. Opfer sexuellen Missbrauchs sind als Publikum zur Veranstaltung geladen.
Einer der Männer verteidigte Jackson noch 2005
Vier Jahre vor seinem Tod war Michael Jackson 2005 in einem Prozess in Kalifornien freigesprochen worden - man hatte ihm vorgeworfen, einen 13-Jährigen auf seiner Ranch in Neverland sexuell belästigt zu haben. In "Leaving Neverland" erzählen nun Wade Robson and James Safechuck von ihren Erfahrungen. Sie schildern, sie seien damals verliebt in Jackson gewesen.
Robson (36) war schon im Prozess von 2005 als Zeuge aufgetreten - damals hatte er Jackson noch verteidigt. Nach dem Tod Jacksons reichte er ebenso wie James Safechuck Klage ein - mit der Forderung nach hunderten Millionen Dollar Entschädigung.
(Reuters/red.)