Charlotte Aitchinson, 1992 in Stevenage, England, geboren, nennt sich Charli XCX. In Video zu „Boys“ spielen viele Kollegen (z. B. G-Eazy, Mark Ronson) mit.
Charli XCX: „Boys“. „Bad, bad, bad, bad boy, you make me feel so good“, sang einst Gloria Estefan. Brave Buben fanden das sexistisch – und sind vielleicht eher mit Charli XCX einverstanden, die für beide moralische Ausformungen des männlichen Geschlechts Verwendung hat (und für eine dritte auch noch): „I need that bad boy to do me right on a Friday, and I need that good one to wake me up on a Sunday, that one from work can come over on Monday night. I want them all.“ Da hätte der gute (böse?) alte Mick Jagger, der einst in „Some Girls“ seine Offenherzigkeit besang (und das auch auf seinem neuen Song „England Lost“ kurz tut), seine Freude damit! Charli XCX schildert ihre Obsession mit süßlicher, leicht durch Autotune gebogener Stimme, umflirrt von Klingklang wie aus einer Spielhalle, in der eben auch die Buben herumhängen und sie – schon wieder! – davon abhalten, ihre Freundinnen zurückzurufen. Pfiffiger Song.
Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Philipp L'Heritier (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.07.2017)