Exzentrischer Brite: Steven P. Morrissey, geb. 1959 in Manchester, war Sänger der Smiths. Am 17. 11. kommt sein 14. Soloalbum „Low in High“.
Morrissey: »Spent the Day in Bed«. Während in Lech beim Philosophicum heute noch das Thema „Mut zur Faulheit“ besprochen wird, berichtet Morrissey von einem ersten Erfolg unter dieser Devise: Er hat den Tag im Bett verbracht, „as the workers stay enslaved“, und er schämt sich nicht dafür, ganz im Gegenteil. Mit dem stolzen Trotz, auf den er sich so gut versteht, erklärt er in schönstem Englisch: „In sheets for which I paid, I am now laid.“
Er fleht: „Oh, time, do as I wish!“ Und er rät allen seinen Freunden, dass sie aufhören mögen, die Nachrichten zu verfolgen, die einen nur klein und allein machen. All das – nur scheinbar im Gegensatz zum Thema – im aufgeweckten Tempo, von munterem E-Piano begleitet, bis zum großen Refrain: „No bus, no boss, no rain, no train!“ Wieder einmal ein Morrissey-Song, von dem man sich beim Erscheinen wundert, dass es ihn bisher noch nicht gegeben hat. Jetzt gibt es ihn, und das ist gut so.
Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Philipp L'Heritier (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.