Jim James: Ein überzeugt Unmoderner

Jim James.
Jim James.
  • Drucken

Jim James leitet die Band My Morning Jacket. Auf seinem Soloalbum, „Tribute To 2“, interpretiert er u. a. Songs von Bob Dylan und Sonny & Cher.

Jim James: „I Just Wasn't Made for These Times“. Es ist merkwürdig, wie wichtig das Werk von Brian Wilson – vor allem seine düsteren Songs – heute für die eher verschrobenen Formen des Pop sind. Natürlich auch für den Eigenbrötler Jim James: Ihn, selbst ein überzeugt Unmoderner, hat Wilsons schmerzliche Überzeugung, quasi neben der Zeit zu stehen, angesprochen. (Sie stammt aus dem Jahr 1966, als der Zeitgeist wirklich die Beach Boys zu überholen drohte:) In seiner Coverversion zitiert er „By the Time I Get to Phoenix“ – in der Coverversion von Issac Hayes, der dieses Lied 1969 in eine Eloge auf die Macht der Liebe verwandelte.

So kommentieren hier triumphale Soultrompeten und sehnsüchtige Streicher die Beschwörung der Traurigkeit, ja: der Depression. „Can't find nothing I can put my heart and soul into“, singt der Chor, doch die Instrumente scheinen eine Antwort vorzuschlagen: in die Liebe! Eine so kluge wie geglückte Collage.


Den Song der Woche
küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Philipp L'Heritier (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.12.2017)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.