Song der Woche

Uffie: Plädoyer für die Häuslichkeit

Uffie: „Drugs“
Uffie: „Drugs“(c) Beigestellt
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Uffie war ein It-Girl des Elektro, nun lässt sie wieder von sich hören. Sie widmet sich in "Drugs" den lästigen Drogen, fast ohne Beats.

Uffie: „Drugs“. Vom blöden (einst von Ian Dury durchaus ironisch gemeinten) Spruch „Sex and drugs and rock 'n' roll“ einmal abgesehen: Drogen sind ein neuralgisches Thema im Pop, sie wurden gepriesen, vor ihnen wurde gewarnt. Uffie geht hier einen dritten Weg: Sie findet Drogen einfach lästig, weil sie ihren Liebsten von ihr ablenken, und sagt diesem: „The drugs don't love you like I do – don't walk away from me tonight.“ Auch in Clubs soll er nicht gehen oder wenigstens nicht so lang: „It's three pm and I'm wondering where you are again.“ Wie uncool das einst geklungen hätte! Genau darum ist es, drei Jahrzehnte nach Erfindung der „Work hard, party hard“-Ideologie, jetzt cool: Es lebe die neue Häuslichkeit, diesfalls mit quietschigem Autotune interpretiert. Und (fast) ohne explizite Beats: Erst nach zwei Minuten schleichen sich solche an, um bald wieder zu verschwinden – mit dieser ganzen feinen (Non-)Elektro-Miniatur.

2010 war Uffie, 1987 als Anna-Catherina Hartley in Miami geboren, mit „Sex Dreams And Denim Jeans“ ein It-Girl des Elektro. Nun lässt sie wieder von sich hören. Fast ohne Beats.

Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Christoph Sepin (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.05.2018)

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