Was wirft den Sänger zu Boden?

Beck Hansen.
Beck Hansen.
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Mit der Slacker-Hymne „Loser“ hatte Beck Hansen, geboren 1970 in L.A., 1993 seinen ersten Hit, untypisch wie alles, was dieser Eklektiker macht. „Hyperspace“ heißt sein neues Album.

Beck: „Saw Lightning“.Ostern hat auch etwas Erschreckendes: „Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben“, schreibt Matthäus, „denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat hinzu und wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. Seine Erscheinung war wie der Blitz.“ Auch Beck sieht nicht nur einen Blitz, sondern auch einstürzende Berge und Tempel, Fluten, „the hardest wind and the falling rain“. Eine kleine Apokalypse, die er aber lässig, fast beiläufig vorträgt, immer wieder in (fast) allen Vokalen lachend (hey hey, ho ho, he he , ha ha), zu schrägem Country und brüchigem Beat, produziert von Pharrell Williams. Dann wird der Rhythmus treibender und Beck schildert: „Saw lightning, I held my head up, and it struck me down, down to the ground.“ Eine Parodie auf eine Erweckungspredigt? Oder doch Ernst? (Immerhin hat sich Beck einmal zu Scientology bekannt.) Wer weiß. Wahrscheinlich weiß Beck es selbst nicht. Passt, frohe Ostern.

Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Christoph Sepin (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.04.2019)

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