Galina, die Gewaltige: Ein unvergesslicher Konzertabend

Geigerin Patricia Kopatchinskaja  (Archivbild).
Geigerin Patricia Kopatchinskaja (Archivbild).(c) imago/Rudolf Gigler
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Salzburger Festspiele. Die Konzertserie „Zeit mit Ustwolskaja“ hat begonnen: Klangforum, Patricia Kopatchinskaja und nicht zuletzt Markus Hinterhäuser entfesselten die überwältigenden dunklen Kräfte in der Musik der russischen Komponistin.

Der Text ist das Vaterunser auf Russisch. Aber mit dieser Inbrunst, diesem bebenden Pathos vorgetragen, wie es die Komponistin Galina Ustwolskaja in ihrer fünften Symphonie, „Amen“, vom Sprecher verlangt, könnte es das Schluchzen eines Eingekerkerten sein, der längst keine Hoffnung mehr kennt, sondern nur noch den Jammer.

Evert Sooster rief aus der Tiefe, nein: vom Eingang aus in Richtung Altar, seine Worte hallten durch die Kollegienkirche – und fünf Solisten des Klangforums Wien, ein für Ustwolskaja typisch disparates Ensemble mit Oboe, Trompete, Tuba, Violine und Holzwürfel, gaben den langsamen Marschtritt vor: Kondukt und Klagelaut, ein Gang zum Richtplatz – gut passend als Prolog zu Dreyers Stummfilm „La Passion de Jeanne d'Arc“.

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