Baku Lights

Baku Lights
Baku Lights (c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Wien hat nun ein dezidiert aserbaidschanisches Lokal – das Baku Lights in Margareten bietet sich vor allem für Freunde von gegrilltem Fleisch an.

Die Phrase, dass man zum Aserbaidschaner geht, hat sich in Wien – im Gegensatz zu „zum Chinesen“ oder „zum Italiener“– noch nicht so recht eingebürgert. Was daran liegen mag, dass das Angebot an aserbaidschanischen Lokalen nicht rasend groß ist. Gut, das Scheschbesch in der Schwarzenbergstraße bietet die Raviolisuppe Düsch Para an, so wirklich lässt man das Aserbaidschanische aber nicht raushängen. Und beim Türken zu argumentieren, dass sich die Küchen ja ähneln, gilt auch nicht. Insofern hat das kürzlich eröffnete Baku Lights so etwas wie eine Monopolstellung. Und wirbt auch auf Facebook damit, dass es Österreichs erstes aserbaidschanisches Lokal ist.

Was die Einrichtung angeht, liegt man gar nicht so weit entfernt davon, wie Lokale in Baku aussehen. Ein paar kleine Dekoteppiche an der Wand, ein paar Bilder vom Jungfrauenturm, dem Wahrzeichen der aserbaidschanischen Hauptstadt, und eine gediegene Einrichtung in Grün-, Braun- und Beigetönen. Auch was die Küche angeht, darf man ruhig das Wort „authentisch“ bemühen. Dass etwa das, was sich unter „Salate“ findet, an Heringsschmaus erinnert, ist beabsichtigt: vom Salat Olivje (4,50 Euro) mit Erbsen und Karotten bis zu Schuba (4,50 Euro) mit Roter Rübe, Hering und viel Mayonnaise. Kutab (5,50 Euro) – eine Art Palatschinke, die mit Faschiertem oder Spinat gefüllt wird, eignet sich hervorragend als Vorspeise (besonders großartig sind die darin verteilten Granatapfelkerne!). Plov, ein Nationalgericht mit Reis und Rosinen, steht zwar nicht auf der Karte, aber vielleicht, wenn man nett darum bittet? Abgesehen davon ist man mit Fleisch gut bedient. Vom würzig gegrillten Lammkotelett (7,90 Euro) über Bastirma (7,90 Euro), gewürztes Fleisch am Spieß, bis zum sehr zarten Toyuq-Hühnerfleisch (6,50 Euro) ist alles recht ansprechend.

Zu trinken gibt es dazu unter anderem Wein aus Aserbaidschan – und aus dem Burgenland. Aber auch lustige Limonaden – etwa Tarxun, ein giftgrünes und sehr süßes Getränk mit Estragongeschmack. Das kommt zwar aus Georgien, aber so genau muss man dann ja auch wieder nicht sein. Hauptsache, man sitzt beim Aserbaidschaner.

Baku Lights, Ziegelofengasse 15, 1050 Wien, ✆+43/(0)1/208 01 48, Di–So: 13–23 Uhr.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.03.2014)

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