Said the butcher to the cow

Said the butcher to the cow am Opernring
Said the butcher to the cow am OpernringStanislav Jenis
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Eine beachtliche Auswahl an Gin Tonics und Burger, leider trockenes Fleisch, dafür guten Cheese Cake gibt es im Said the butcher to the cow am Opernring.

Wie genau dieser Wandel funktioniert hat, wissen wir nicht. Aber Fleischhauer sind offenbar die neuen Helden. Schön, dass das Interesse für deren Arbeit steigt. Und auch gut, dass den Wienern nicht mehr wurscht ist, wo ihr Schnitzel, Steak oder Fleischlaberl für den derzeit omnipräsenten Burger stammt. Aber warum einem plötzlich Fleischhauer in Rambo-Pose mit Schlachtbeil in der Hand oder einem toten Schwein lässig um die Schulter gehängt entgegenblicken, bleibt uns ein Rätsel. Genau damit hat nämlich das neue Burger-Lokal am Opernring 11 seinen Eingangsbereich tapeziert. Vielleicht will man ja einfach nur Vegetarier abschrecken? Oder lässig sein?

Darauf deutet zumindest auch die Wahl des Namens hin: „said the butcher to the cow“ muss man zumindest zweimal sagen, bis die Essensbegleitung versteht, dass das jetzt ein Lokalvorschlag war. Neu ist das nicht. Immerhin hieß es schon im Vorjahr am Donaukanal „it's all about the meat baby“. Aber zurück zum Opernring. Die Fleischer-Pin-up-Idee zieht sich durchs ganze Lokal. In der Karte gibt es absurde Sprüche à la „die Kuh liebt den Fleischhauer“. Und die Zirkusmenschen an den Wänden haben wir schon einmal gesehen – genau genommen im 25hours Hotel, wenn auch ohne Kotelett um den Hals. Gut, wir haben verstanden, hier geht es um Fleisch, das lässig daherkommt.

Wenn es denn kommt. Das Service ist freundlich, aber verwirrt. In der ersten Woche ist das aber okay. Das Konzept lautet Burger, Gin Tonic & Cheese Cake. Die Auswahl an Gin Tonics ist beachtlich, allein 13 Gins stehen zur Verfügung. Der Blue Gin vom Reisetbauer mit Thomas Henry Tonic (8,10 Euro) kommt zwar mit Heidelbeeren statt wie angekündigt Grapefruit daher, ist aber trotzdem gut. Mit den Burgern kommt aber leider die Enttäuschung. Beim Pulpo 'n' Pork Burger (13,30) kann der Oktopus das trockene und kalte Schweinefleisch nicht mehr retten. Beim Surf & Turf Burger (16,30) ist zwar das (Rind-)Fleisch besser, das Brioche aber genauso unspektakulär. Immerhin der Cheese Cake (3,90) mit Karamell und Knallbrause – statt Fleur de sel – schmeckt. Vielleicht gibt der Fleischer nach dem Fotoshooting ja noch ein paar Tipps.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.04.2014)

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