Swing Kitchen

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Swing Kitchen(c) Stanislav Jenis
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Veganes Fast Food in Form von Burgern, Wraps, Salaten und Pommes gibt es im Swing Kitchen in Wien Neubau. Viele schicke Menschen, leider wenig Geschmack.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis die zwei kulinarischen Trends, die uns gefühlt schon seit Jahren verfolgen, verschmelzen. Während sich eine Burgerlokaleröffnung an die andere reiht, taucht parallel dazu immer öfter das Wörtchen vegan auf. Jetzt also hat, wenn auch nicht der erste, so doch der prominenteste (und am prominentesten platzierte) Anbieter ein veganes Burgerlokal eröffnet: Charly Schillinger, der seit Jahren im niederösterreichischen Großmugl vegane Hausmannkost anbietet, mit seinem Swing Kitchen unweit der Mariahilfer Straße.

Anscheinend haben die vielen jungen Menschen seit Jahren darauf gewartet. Das Lokal ist rappelvoll. Die Einrichtung mit Backsteinwänden, Industrielampen, schwarzen Fliesen und weißen Barhockern sehr boboesk. Die Essensausgabe funktioniert ähnlich wie bei den großen Fast-Food-Ketten. Das junge Personal ist überaus freundlich. Man stellt sich an der einen Kassa an, bestellt, zahlt und bekommt eine Nummer. Bei der anderen Station sind die Mitarbeiter damit beschäftigt, die leeren Tabletts mit der Küche hinter ihnen abzustimmen. Es dauert ob des Trubels gar nicht so lang, bis man aufgerufen wird. Da steht man nun mit seinen zwei Tabletts und sucht einen freien Platz. Irgendwann erbarmt sich eine junge Frau, die schlauer war und den Platz reserviert hat, bis ihre Freunde kommen.

Hübsch anzusehen sind die veganen Burger, Salate und Co. in ihrem plastikfreien Wegwerfgeschirr allemal. Der Burger Bun ist gar nicht übel, erinnert aber viel mehr an ein Ciabatta. Der Vienna-Burger (5,80 Euro) mit Veganschnitzel, Knoblauchsauce, Salat, roter Zwiebel, Gurke und Tomate schmeckt leider langweilig, da fehlt schlicht die Würze. Der Swing Burger (5,20 Euro) mit Sojalaibchen, BBQ-Dip, Salat, Tomate, Gewürzgurke und getrockneter Röstzwiebel ist da schon wesentlich besser. Die Pommes (2,80 Euro) sind in Ordnung, der Gartensalat (3,60 Euro) hätte ein ordentliches Dressing verdient. Die braunen Seitanstreifen auf Salat namens Asia Duck (4,60 Euro) lassen mein Gegenüber das Gesicht verziehen. Nein, das muss nicht sein. Immerhin stellt sich danach nicht das anderswo obligatorische Völlegefühl ein.


Swing Kitchen: Schottenfeldgasse 3, 1070 Wien, Mo–Sa: 11–22h, www.swingkitchen.com

diepresse.com/essen

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.02.2015)

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