Kojiro

(c) Stanislav Jenis
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Japanische Klassiker - auch solche die hierzulande wenig bekannt sind - und besonders feine Ramen gibt es im neuen Kojiro auf der Rechten Wienzeile.

Jetzt also Ramen. Die japanische Nudelsuppe ist, wenn man so will, der Burger des Jahres 2015 – und wohl auch 2016. Wenn auch noch nicht in der Häufigkeit wie Burger (oder später Tacos) tauchen Ramen verdächtig oft auf. Etwa im Lokal Die Liebe in der Siebensterngasse oder aber in dem eigens der Nudelsuppe gewidmeten Karma Ramen auf der Rechten Wienzeile. Weniger Wirbel um den großen Topf Nudelsuppe machen hingegen nicht ganz so hippe Lokale, wie das Kojiro, das seit den 1980er-Jahren – ebenfalls auf der Rechten Wienzeile – Sushi verkauft und nun mit seinem dritten Standort auf derselben Straße (im einstigen Terrassinger) unter anderem eben Nudelsuppen anbietet. Die dritte Dependance des Kojiro hat wesentlich mehr Platz. Und der ist mit Japanern gut gefüllt. Nicht gerade das schlechteste Zeichen für ein japanisches Restaurant.

Auf der Karte stehen neben (den übrigens köstlichen) Ramen allerlei Klassiker der japanischen Küche, die hierzulande zumindest noch nicht alle zum Mainstream gehören. Das weiß auch die Kellnerin, die lieber nachfragt, ob man ganz sicher den Seidentofu, Hiyayako (3,90 Euro), als Vorspeise haben möchte und nicht vielleicht eine würzige Variante. Ja, ganz sicher. Und gut war er. Ebenso wie die mit Oktopus gefüllten Teigbällchen Takoyaki no Kushi (4,90 Euro). Die diversen Sashimi werden gar eisig serviert, entpuppen sich aber als wirklich feiner Fisch. Avocado-Tekka Don (12,90 Euro), Thunfisch-Sashimi und Avocado mit Reis und Soja-Sesam-Sauce, in der Schüssel serviert, sind eine nette Abwechslung zu den ewigen Sushi-Sets.

Ramen gibt es in unterschiedlichen Varianten mit Huhn, Ente, Schwein oder vegetarisch. Auch bei Goma Miso Ramen (10,80 Euro) fragt die Kellnerin nach, ob wir uns sicher sind. „Das sind keine Fleischstücke drinnen, sondern faschiertes Schweinefleisch.“ Auch wenn das für europäische Gaumen eher ungewöhnlich ist, die geschmacksintensive Suppe mit einem Berg Schweinefleischfaschiertem, Nudeln, Pak Choi, einem hart gekochten Ei und Sesampaste ist wirklich zu empfehlen.

Kojiro: Rechte Wienzeile 25–27, 1040 Wien, Mo–Do, 11–15, 17.30–23, Fr–So, 11–23 h, ✆ 01/236 70 80

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.12.2015)

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