Habibi und Hawara

Habibi und Hawara
Habibi und HawaraSamuel Colombo/ Optical Engineers
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Ein orientalisch-österreichisches Family-Menü, ein überaus freundliches Service und ein gutes Gewissen gibt es im neuen Habibi und Hawara in der Wipplingerstraße.

Die Idee ist gut. Eine Mischung aus österreichischer und orientalischer Küche, gekocht und serviert von Österreichern und Flüchtlingen. Martin Rohla, David Kreytenberg und Katha Schinkinger haben genau das unter dem Namen Habibi und Hawara in dem einstigen Gasthaus Börse in der Wipplingerstraße untergebracht. Kein Wunder, immerhin sind das nicht die ersten Projekte der dreien in diese Richtung. So betreibt etwa Rohla, der einst die Saint-Charles-Apotheke gegründet und auf Biobauer umgesattelt hat, auch die Stadtflucht Bergmühle. Kreytenberg hat das Restaurant „Die Liebe“ initiiert, während sich Schinkinger auf PR konzentriert.

Seit Anfang Mai läuft das 120 Sitzplätze fassende Restaurant. Bei der Renovierung wurde der Bestand vom Vorgängerlokal modern adaptiert. Der vordere Bereich ist dank großer Fenster recht freundlich. Im hinteren Teil wurden die alten Stühle mit neuen Stoffen überzogen (auf denen sich das Logo des Lokals findet), auf einem Wandteppich geht eine Alpen- in eine Wüstenlandschaft über.

Mittags gibt es Menüs. Abends wird ein viergängiges „Austrian-Oriental Family-Dinner“ ab zwei Personen serviert (19,90 Euro/Person). Vier Platten also mit Vorspeisen, vegetarischen Gerichten, Fleisch und Fisch sowie Desserts. Das Servicepersonal ist überaus freundlich und erklärt jeweils die einzelnen Gerichte. Die Vorspeisen mit u. a. Hummus, Baba Ganoush (Melanzanipaste), Tabouleh und Rindersaftschinken sind köstlich, alles sehr frisch und zitronig. Die Veggie-Platte ist sogar vegan, wie die Kellnerin mitteilt. Macht nichts, danach kommt die Fleischplatte. Darauf finden sich ein feines orientalisches Gulasch mit Lammfleisch und Okras, Gemüse mit Huhn oder ein Stück Lachsforelle aus dem Haus Quester. Zum Abschluss werden (leider harte) Baklava mit Zwetschkenröster und „Roter Freund“ (Mozzarella in Zuckersirup mit Fadenteignudeln) serviert. Wirklich groß sind die Portionen nicht. Dazu gibt es Ottakringer und Trumer Bier, (Groszer) Wein aus dem Burgenland, hausgemachte Limonaden und Meinl-Kaffee. Auch wenn noch ein bisschen Luft nach oben ist: Die Umsetzung der Idee ist gut.


Habibi & Hawara: 1., Wipplingerstr. 29, Mo–Sa 11–15, 18–24 Uhr, ✆ +43/(0)1/535 06 75

diepresse.com/essen

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.05.2016)

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